Zumindest beim betreten des Wagens 23 heute morgen lief die Klimaanlage. Das man so was extra betonen muss, ist schon traurig. Aber spätestens seit dem Wochenende dürfte auch Nicht-Bahnfahrern klar sein, welchem Risko man sich in Zug aussetzt.
Am vergangenen Samstag ist im ICE 846 die Klimanlage komplett ausgefallen, so dass 44 Personen bei Temperaturen bis zu 50 Grad in den Abteilen kollabierten. In Bielefeld wurden die Reisenden dann von Rettungskräften betreut und mit Infusionen und Kaltgetränken wieder aufgepäppelt. Zuvor beendeten bereits zwei weitere Züge wegen ausgefallener Klimaanlage vorzeitig ihre Fahrt.
Laut Bahn seien dies „bedauerliche Ausnahmefälle”. Als Pendler, der mindestens achtmal pro Woche einen ICE benutzt, muss ich die Bahn da leider korrigieren. Das sind nicht Ausnahmen, sondern die Regel. Die hoffnungslos veraltete Technik wird allem Anschein nach unzureichend gewartet. Störungen in der Bordelektronik machen sich nicht im Bezug auf die Klimaanlage bemerkbar, sondern zum Beispiel auch beim ankuppeln des zweiten Zugteils in Hamn.
Immer wieder kommt es zu Zugverspätungen, die sich in nicht wenigen Fällen auf technische Störungen zurückführen lassen. Das in Bezug auf den Vorfall vom vergangenen Wochenende die Bundespolizei jetzt dem Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung und der unterlassenen Hilfeleistung nachgeht, ist dringend geboten.
Deutlicher denn je stellt sich die Frage, wohin die Bahn unterwegs ist. Beim derzeitigen Management sieht es ganz nach Abstellgleis aus.