Das Land wo die Zitronen blühen, ist mit Sicherheit nicht Deutschland, aber zumindest hat mal draüber ein berühmter Deutscher geschrieben. Auch wenn es sehr reizvoll ist, bei diesem Wetter an Italien und La dolce Vita zu denken, sollten wir doch im Land bleiben.
Werbesprüche wie „für die italienischen Momente” oder „weckt den Italiener in dir” haben in Zeiten von Berlusconis Polit-Mafia einen unangenehmen Beigeschmack. Schade das man da nicht Puztmittel auf Zitronenbasis verwenden kann.
Aber wie gesagt, wir wollen im Land bleiben und uns eine Zitronenart ansehen, die es allen klimatischen Umständen zum trotz hier gibt. Sie ist bekannt unter verschiedenen Namen und teilt sich auf in diverse botanische Untergattungen. Die zwei bekanntesten sind Steuerzahler und Arbeitnehmer. Obwohl beide vieles gemeinsam haben, gibt es doch Unterschiede.
Beide gehen aber einen gemeisamen Weg: sie werden ausgepresst. Kein Wunder also, dass sie sauer sind. Die Bundesregierung ist derzeit dabei, den Druck weiter zu erhöhen, um noch mehr raus zu bekommen. Im kommenden Jahr wird deshalb der Beitragssatz für Krankenkassen auf 15,9 Prozent angehoben. Gleichzeitig verteuert sich die Arbeitslosenversicherung. Sie steigt von 2,8 auf 3,0 Prozent.
Jetzt könnte man natürlich behaupten, dass durch dieses auspressen das zarte Pflänzchen Konjunktur erstickt wird. Aber die Zitronen sind nicht ganz so dumm. Sie werden sich zunehmend der Auspressung entziehen, in dem sie auf die eine oder andere Art die Zahlung von Steuern und Beiträgen umgehen.
Das Sparparket der Bundesregierung ist daher in Wahrheit ein Konjunkturpaket für Schwarzarbeit. Die meisten Zitronen haben auch erkannt, dass sie längst in einer Bananenrepublik wohnen. Darauf gehen wir aber jetzt nicht ein, denn das ist nicht nur eine andere Obstsorte, sondern auch eine ganz andere Geschichte.