Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Es scheint so, also wolle sich Jürgen Rüttgers noch einen Rest Würde erhalten, denn wie er gestern mitteilte, werde er nicht bei der Wahl des Ministerpräsidenten / der Ministerpräsidentin antreten. Ebenfalls will er auch nicht CDU-Fraktionschef in Nordrhein-Westfalen werden. Zumindest vorerst jedoch wird der dem Landtag als einfacher Abgeordneter erhalten bleiben.

In der CDU dürfte damit die Phase der Verdrängung abgelöst werden echte Aufarbeitung ihrer Wahlniederlage. Ein erheblicher Teil des schwarzen Porzellans, so viel steht schon fest, haben die Strategen innerhalb der Partei selber zerschlagen, die Rüttgers auch um den Preis des Machtverlustes stürzen sehen wollten. Ihr Triumph wird aber nicht von Dauer sein. Nach dem ersten Monat mit einer Ministerpräsidentin Kraft, spätestens aber im Herbst, dürfte auch der Letzt in der CDU aufgewacht sein und realisieren, dass man sich jetzt in der Opposition befindet.

Schmerzlich führ die Bundes-CDU wird auch der Verlust der Bundesmehrheit sein. Bequemes durchregieren ist nicht mehr möglich. Wobei das bundespolitisch keinen Unterschied ergibt zum bisherigen Zustand, denn es wurde seit der letzten Bundestagswahl weder durchregiert noch überhaupt regiert, allenfalls blind reagiert.

Die CDU in Nordrhein-Westfalen sollte sich allerdings an die Sitze im Lager der Opposition gewöhnen, denn es ist keinesfalls sicher, dass es Anfang 2011 Neuwahlen geben wird. Selbst wenn, müsste Hannelore Kraft ihre Sache sehr schlecht gemacht haben, wenn sie aus einer Neuwahl nicht mit einer bequemen Mehrheit als Siegerin hervorgehen sollte.

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