Mag sein, dass es typisch für meine Altersgruppe ist, dass ich einem bekannten Phänomen erliege. In etwas weniger als neun Monaten verlasse ich die 30er.
Wirklich alt fühle ich mich nicht. Ich würde auch ungern noch mal 20 sein. Für mich ist das wie Masern – man ist froh, wenn es vorbei ist.
Was mich aber gepackt hat, lässt sich mit „Sinnkrise” nur schlecht umschreiben. Ich frage mich derzeit, wo ich stehe. Was ich erreicht habe, was noch vor mir liegt und was ich noch zu erwarten habe. Morgens in den Spiegel blickend kommen zwangsläufig solche Fragen.
Die Antworten stehen leider nicht im Spiegel. Die muss man sich erarbeiten, ausloten in den Tiefen und Untiefen des täglichen Lebens.
Es kommt hinzu, dass wir uns derzeit im Frühjahr befinden. Der Frühling, eine Zeit des Aufbruchs. Man überprüft Freundschaften, private Projekte und berufliche Perspektiven und Dinge, die einem wichtig sind. Das rechnen, abwägen und schließlich die Summe des bisherigen Lebens bilden – das muss jeder für sich machen.
Wichtige Faktoren davon dürften Zeit und Lebensqualität sein sowie die rein subjektive Zufriedenheit, die sich nicht immer in Zahlen messen lässt.
Gesamt gesehen bin ich gespannt, was die nächsten drei bis vier Monate bringen werden. Vieles hängt auch davon ab, wo Nadine jetzt landen wird (falls jemand noch eine fertige Diplom Informatikerin sucht, bitte melden).