DER CHEF und ich hatten letztes Wochenende einen kleinen Disput darüber, ob ich ihre Lohnsteuerbescheinigung für das letzte Jahr schon bekommen habe oder nicht (ich meine ja nicht). Wie dem auch sei, der Zettel war bei mir nirgends zu finden, so dass Nadine sich am Anfang der Woche um eine neue Bescheinigung kümmern wollte.
Nach drei Tagen, in dem sie immer wieder versucht hatte, beim Landesamt für Besoldung und Versorgung (LBV) überhaupt jemanden ans Telefon zu bekommen – Callcenter Warteschleifen, die jemanden nach einer gewissen Wartezeit wieder rauswerfen, sind eigentlich eine Todsünde – war es dann am Donnerstag endlich soweit. Ein menschliches Wesen, Gattung Homo sapiens magistratus, war am Telefon.
Natürlich war er nicht zuständig und wollte gleich wieder auflegen. Dank einer 15+ auf Überreden konnte DER CHEF dies verhindern. Nach einigem Hin und Her war er dann bereit, sich der Sache anzunehmen. Die Bescheinigung war tatsächlich schon verschickt worden. Allerdings an eine alte Adresse, an der wir seit 2005 nicht mehr aufzufinden sind. Nadine hatte bereits vor einem halben Jahr, als sie die Stelle in der Uni bekommen hatte, die neue Adresse angegeben. Das diese auch in der Behörde bekannt war, wurde ihr bestätigt. Allerdings hat es wohl noch niemand für nötig gehalten, die neue Adresse auch für die Lohnsteuerbescheinigung zu ändern.
Wieder erwarten war der Beamte bereite, Nadine eine neue Bescheinigung zu zusenden. Wir waren beide völlig überrascht, dass wir gestern schon Post von der LBV bekommen haben. Im Umschlag mit der richtigen, handschriftlich notierten Adresse, befanden sich zwei identische Lohnabrechnungen für 2009. Sie waren sogar in Bezug auf die immer noch falsche Adresse identisch.
Am Montag wird wohl DER CHEF noch mal anrufen müssen, damit wir fürs Finanzamt eine korrekte Lohnabrechnung mit richtiger Adresse bekommen. Was immer die beim LBV machen, totarbeiten wird sich da wohl kaum einer.