Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Für Jahresrückblicke gilt im Grunde das, was Gott zu Lot sagte:

Errette dein Seele und sieh nicht hinter dich.

Wer solche Warnung missachtet, wird vermutlich nicht wie Lots Frau zur Salzsäule erstarren, aber insbesondere bei den Jahresrückblicken im Privatfernsehen garantiert Schade an Seele und Verstand nehmen.

Einer, der garantiert nicht zurück blickt, dürfte der ehemalige Ministerpräsident von Thüringen, Dieter Althaus sein, der auch in dieser Saison wieder auf Ski-Brettern unterwegs ist. Zum Glück sind es nur Langlaufski, aber dennoch empfiehlt es sich wohl für Hundebesitzer im Thüringer Wald, ihr Tier an der kurzen Leine zu halten. Man weiß ja nie.

Kommen wir zum Blick nach vorne. Nicht unbedingt die bessere Idee. Was uns nächstes Jahr an Grausamkeiten erwartet: Nacktscanner („Könnte ich bitte einen Abzug für mein Schlafzimmer haben?”), Erhöhung der Sozialabgaben, höhere Krankenkassenbeiträge, zentrale Speicherung aller Arbeitnehmerdaten, weitere Anschläge von Al Kaida und deren Franchisenehmern – bei einer vollständigen Aufzählung dürfte die Liste wohl sehr lang werden.

Wer jetzt ratlos dreinblickt, sollte den Rat meinen Großmutter befolgen: Augen zu und durch. Das hat nicht nur nach dem Krieg, sondern auch an vielen anderen Stellen geholfen. Im diesen Sinne allen einen guten Rutsch und schön die Augen zu lassen. Das geht am besten, in dem man das neue Jahr verschläft.

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