Über „systemrelevante Banken” zu diskutieren, ist mitunter etwas mühselig. Schnell gerät man dabei in die Defensive und muss gegen aufkommende Wellen von Politikverdrossenheit ankämpfen.
Nur eine Hand voll Argumente zur Verteidigung stehen zu Verfügung, von denen zum Teil einige nicht in Frage kommen, weil man ihnen selbst nicht glaubt. Sehr oft ist von der Selbstbedienungsmentalität der Bänker zu hören. Selbst in Zeiten, wo nur durch massive staatliche Eingriffe das Fortbestehen eines Instituts gesichert werden konnte, belohnen sich die Vorstände mit großzügigen Bonuszahlungen.
Personen wie der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, ziehen dabei nicht gerade viel Sympathie auf sich. Umso mehr verwundert es dann, wenn Ackermann quasi auf Staatskosten seinen 60. Geburtstag im Kanzleramt feiern darf. Wofür, so fragt sich der Steuerzahler zu recht, wird Herr Ackermann von Bundeskanzlerin Merkel belohnt?
Vermutlich ist die Ausrichtung einer privaten Geburtstagsfeier für den Chef der größten deutschen Bank auch systemrelevant. So Systemrelevant, dass sie von Steuergeldern bezahlt werden muss.
Grämen wir und aber nicht um das Bisschen Geld, was da verschwendet wurde und schauen lieber in die Vergangenheit, in die Zeit des Kalten Krieges. Für den Fall eines Atomschlags gab es selbstverständlich staatliche Evakuierungspläne und Bunker (freilich mit beschränkter Anzahl an Plätzen). Nach den Plänen von damals hätte der 60-jährige Ackermann darin einen Platz bekommen, eine junge Familie mit Kindern aber nicht – schließlich ist Ackermann ja systemrelevant. Das sind Sachen, die uns zum nachdenken bringen sollten.