Scheitern muss nicht immer etwas Schlechtes sein. Das sich die große Koalition gestern nicht auf das Gesetz zur Speicherung von Kohlendioxid einigen konnte, dürfte in den letzten Wochen vor der Neuwahl noch eine der wenigen guten Nachrichten aus Berlin sein.
Gehen wir noch mal durch, was da wirklich abgelehnt wurde, auch wenn zu befürchten ist, dass dies keine generelle Absage gewesen ist. Ziel des Gesetzes war es, die Speicherung von verflüssigtem Kohlendioxid in ausgeschöpfte Erdkasvorkomnen und bestimmte Sandsteinformationen zu speichern. Statt Emmissionen weiter reduzieren zu müssen, hätten Energieversorger einfach den Abfall, der unter anderem für den Klimawandel verantwortlich ist, im Erdreich verklappen können.
Das es nicht soweit gekommen ist, liegt vor allem an Bedenken aus CDU und CSU. Zwei Dinge fallen dabei auf. Zum einen die Haltung der SPD, die dieses Verfahren offensichtlich befürwortet. Gleichzeitig ist es verwunderlich, wie wenig in der Blogsphäre zum Thema zu lesen war und ist. Immer noch besoffen von der Zensursula-Debatte scheinen andere Dinge unter den Tisch zu fallen.
Es ist befremdlich, mit welcher Leichtigkeit unser Dreck, die Folgen unserer zügellosen, Resourcen vernichtenden Lebensweise, nachfolgenden Generationen aufgebürdet werden kann. Ebenso wie die so genannte Endlagerung von Atommüll birgt das Carbon Capture and Storage (CCS) Verfahren Risiken, die nicht kalkulierbar sind.
Das erst das Erdgas verbraucht und dann die erschöpften Lagerstätten mit Abfall befüllt werden sollen, ist mit „kurzsichtig” noch viel zu milde beschrieben.
Vielleicht noch folgendes Bild dazu: Stellen wir uns eine Familie vor, bei der drei Generationen unter einem Dach leben. Eines schönen Tages, als die Eltern mit den Kinder einen Ausflug ins Grüne machen. stürzen sich die Großeltern auf die Speisekammer und machen sich an den Vorräten zu schaffen. Was für Monate die Ernährung aller in der Familie sichern soll, fällt in kurzer Zeit dem Fresswahn der Alten zum Opfer. Den ganzen Verpackungsmüll, dass schmutzige Geschirr und die ungenießbaren Reste werfen die beiden anschließend zurück in die Speisekammer. Die zurückkehrenden Eltern sind entsetzt, die Kinder werden krank, verhungern.
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