Von allen guten und bösen Geistern verlassen

DER CHEF und ich sind heute morgen ganz ohne (Wahl-) Kater aufgewacht. Das lag wohl eindeutig daran, dass der Kühlschrank für jeden nur ein Bier im Angebot hatte – ein hervorragendes tschechisches Bier, am Rande erwähnt. Auch im Entgegengesetzten Fall hätte uns das amtliche Endergebnis, nüchtern präsentiert in der Neuen Westfälischen, schnell wieder auf den Boden zurück gebracht.

Der NW muss man, sofern man CDU-Mitglied wäre, für ihren vorbildlichen Wahlkampfeinsatz danken. Die völlig unvoreingenommene Berichterstattung hat Elmar Brok sicher noch ein paar zusätzliche Stimmen beschert.

Lassen wir aber das ungehörige keilen Richtung Presse und schauen uns mal das Ergebnis im Detail an. Deutschlandweit liegt die SPD bei 20,8 Prozent. Damit hat sie so gesehen in Bielefeld mit 25,9 Prozent überdurchschnittlich viele Stimmen erhalten. Gar nicht mal so schlecht, könnte man jetzt meinen. Aber wie das halt so ist, zählt auch noch der Rest mit dazu. Bevor wir uns dem aber noch mal zuwenden, eine Zahl, die allen Parteien zu denken geben sollte: 43 Prozent Wahlbeteiligung. Damit ist einer deutlichen Mehrheit der Bundesbürger die Wahl entweder nicht wichtig oder aber sie sind der Meinung, sie könnten nichts ändern. Dabei ist nicht zur Wahl gehen der schlechteste Weg – wer seinem Protest Ausdruck verleihen will, macht seinen Stimmzettel ungültig.

Für die CDU gibt es eigentlich wenig Grund zur Freude oder Raum für kraftstrotzende Kauder-Posen. Sie hat über 6 Prozent Stimmen verloren, während es bei der SPD nicht mal ein Prozent Verlust ist. Klarer Wahlsieger ist ausgerechnet die Partei, die auf Probleme mit alten, überholten Parolen antwortet – nein, wir reden hier nicht von der Linkspartei.

Leicht verbessern konnten sich die Grünen mit 12,1 (18,9 in Bielefeld) Prozent. Auch wenn es sich hart anhört: inhaltlich war es die einzige Partei, die den Wählerinnen und Wählern tatsächlich was geboten hat – Wums, eben. Ich denke, viele Menschen haben einfach gespürt, dass die Grünen Europapolitik machen. Bitter für die SPD, in der Tat. In Bielefeld gibt es sogar Wahlbezirke, in denen die Grünen mit über 30 Prozent stärkste Partei geworden sind.

Es bleibt zu hoffen, dass das Ergebnis der Europawahl kein Vorbote ist für die noch anstehende Kommunalwahl in NRW und die Bundestagswahl.

Bevor ich es vergesse: die Tastaturausfälle meines Mac Book Pros haben eine ziemlich banale, nein ärgerliche Ursache und haben auch mit der Wahl zu tun – mit falsch gewähltem Material und Design. Unter dem Akku verläuft nämlich direkt und ungeschützt das Abschlusskabel für Tastatur und Trackpad. Die Anleitung hier half mir weiter. Jetzt klebt zwar ein Post-It unter meinem Akku, aber die Tastatur geht wieder. Mal sehen, was Gravis in der Sache heute dem CHEF erzählt. Immerhin ist das Gerät dort noch versichert.

Nachtrag: Das Rütteln auf der Zugfahrt hat das Kabel wohl wieder in die alte Position gebracht. Tastatur und Keyboard wieder tot.

3 Kommentare

  1. Eine so niedrige Wahlbeteiligung hat mich schockiert. Sie zeigt deutlich, dass die Menschen in eine kollektive Gleichgültigkeit stecken, sehr zum Vorteil der etablierten Parteien.

    Wenn Du mit der Rüttelbahn nach Bielefeld fährst, funktioniert es vielleicht wieder.

    @cozmic
    Bei HP kann man auch diverse Erfahrungen machen. Alles nur noch schnell zusammengeschustert.

  2. @Oliver: Nach mehrfachen Probieren läuft es mal wieder nicht. Ende Juni habe ich ein „Termin“ bei Gravis. Mal sehen, was das gibt – viel Hoffnung mach ich mir aber nicht, da der Techniker davon überzeugt ist, dass es nicht an den beschriebenen Ursachen liegt. Wie dem auch sei: Ende September gibt es ein neues MacBook Pro (13″) und das alte wandert dann Richtung ebay.

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