Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Es war Nachmittag, der 24. Dezember. Wir hatten, wie zu erwarten war, keinen Weihnachtsbaum. Mama lag auf dem Sofa mit einer Decke auf und einer Migränetablette im Bauch. Papa werkelte im Keller und Bettie hatte sich heulend in ihr Zimmer eingeschlossen. Hoffentlich würde sie diesmal wenigstens von alleine wieder rauskommen, obwohl mir das ja egal war. Ich schaute noch mal in die Plastiktüte. Mir war klar, dass dieses Buch mit den komischen Notizen unserem Nachbarn gehörte.

Mehr von duseligen Weihnachtsgefühlen getrieben, die ich mir nicht erklären konnte, und nicht von einem schlechten Gewissen, schob ich die Terrassentür auf und ging in den Garten. An den kalten Füßen merkte ich, dass es jetzt doch Winter war. Aber egal, ich hatte es ja nicht weit. Über die lächerlich kleine Hecke stieg ich aufs Nachbargrundstück, stand dort dann ebenfalls auf der Terrasse. Durch die große Scheibe konnte ich ins Innere blicken. Obwohl alles dunkel war, stellte der Raum vermutlich ein Wohnzimmer da. Zumindest vermutete ich es, da es bei uns jedenfalls so war. Gerade als ich das Notizbuch vor die Glastür stellen wollte, fiel mein Blick auf etwas, dass verdächtig nach Weihnachtsbaum aussah.

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