Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der perfekte Weihnachtsbaum, Teil VIII

Die Rückfahrt über schwieg Papa. Wir hatten drei angebliche Verkaufsstellen für Weihnachtsbäume aufgesucht, nur dass es dort keine Bäume mehr zu kaufen gab. Sicher, die meisten hatten noch so verkrüppelte Reste, die sie völlig Verzweifelten zu horrenden Preisen andrehen wollten. Zum Glück siegt bei Papa aber der Geiz, denn ich für meinen Teil wollte meine Geschenke nicht und einem Teil liegen haben, dass aussah, als hätte es zu lange in Tschernobyl gestanden.

Wohl einer Eingebung folgend, bog Papa kurz vor unserem Haus ab und fuhr zum kleinen Wald. Im Rückspiegel konnte ich ein diabolisches Grinsen sehen. Ein ungutes Gefühl beschlich mich, als ich an das Beil im Kofferraum dachte. Der Wald oder was davon über war, entschied sich jedoch, eine Entäuschung für Papas illegale Baumfällaktion zu sein. Zwar waren genügend Büme zu sehen, nur eben keinen Tannenbäume. Lustlos starrte ich auf den matschigen Waldboden. Direkt vor meinen Füßen lag im Dreck eine Plastiktüte, deren Aufdruck mir bekannt vorkam.

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