Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Trocken gelutschte Socken lagen auf den Nachtisch, als der Wecker klingelte und der Albtraum endlich beginnen konnte. Schon die erste Tasse eingeschränkter Sorgen noch vor dem Liegen bleiben sorgte für ausgelassen Endzeitstimmung.

Wozu noch irgendwelche Verpflichtungen erfüllen, wenn doch alles vor die Hunde gehen würde. Zumindest diese aber lägen dann gut im Futter und würden sich nicht mehr an Werbeprospekten vergreifen, die von arbeitslosen Journalisten nachts verteilt wurden – was für die meisten immer noch besser war, als Fahrkarten in maroden Staatsbetrieben und privatisierten Parlamentsgebäuden zu kontrollieren.

Durch das liebevoll mit einem Stein eingeworfene und jetzt mit einem Plastikplane abgedeckte Fenster ließen sich im morgendlichen Giftnebel die auf einer Wäscheleine aufgehängten Blogger erkennen, die vom Wind hin und her geschaukelt wurden. Einige waren besser befestigt, was aber wohl mit dem Ranking zusammen hing. Über ihren Köpfen flattern blaue Vögel. Vermutlich war in der Nachbarschaft ein Wal gestrandet.

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