Das die Woche ausgerechnet mit einen Montag beginnt, wurde schon oft als Systemfehler kritisiert. Unabhängig davon aber, an welchem Wochentag Büromenschen ihre Tätigkeit wieder aufnehmen (andere müssen auch am Wochenende arbeiten) wird es an so einem Tag das so genannte Knubelproblem geben. Straßen und insbesondere Züge sind überfüllt.
Ob man mit dem Auto oder der Bahn fährt, ist dann letztendlich eine Geschmacksfrage. Mag man lieber im Stau sitzen oder im Zug, der sich immerhin noch auf das Ziel zu bewegt, stehen?
Ich für meinen Teil sitze am liebsten im Zug. An einem Montag ist das nicht immer so einfach, denn mit dieser Vorliebe bin ich nicht allein. So fängt die Woche dann, noch bevor man in die Nähe der Arbeitsstätte gekommen ist, mit Stress an. Ein Verteilungskampf um Sitzplätze, sofern man nicht mit einem gehörigen Aufpreis reserviert hat (was jedem, der mit der Bahn zum Flughafen fährt und nicht einen ganz miesen Start in den Urlaub haben möchte, zu empfehlen ist).
Reisende mit einer bahn.comfort Karte haben dabei einen kleinem Startvorteil. In den ICEs gibt es einen ausgewiesenen Bereich, der nicht reserviert werden kann und ausschliesslich bahn.comfort Künden zur Verfügung steht. Das steht auch explizit an den entsprechenden Sitzplätzen.
Man könnte jetzt anführen, dass es Deutschland immer noch eine nicht zu unterschätzende Anzahl an funktionellen Analphabeten gibt, was letztendlich dazu führt, dass Menschen auf diesen Plätzen ohne Berechtigung in einem überfüllten Zug sitzen. Das wäre aber leider zu einfach, denn auf höfliche Nachfrage wären sie sicher einsichtig und bereit, jemanden, der jährlich der Bahn ein halbes Vermögen bezahlt, den Sitzplatz zu räumen.
Die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Oft wird man frech angelogen und steht, im wahrsten Sinne des Wortes, alleine mit seinen Problemen da. Nur ganz selten hat man als Reisender das Glück, dass ein Zugbegleiter seinen Job ernst nimmt, nicht nur mit den Schulter zuckt, sondern tatsächlich noch mal kontrolliert. Wobei es traurig stimmt, wenn es nur so geht.
Um so größer ist dann die Freude, wenn man nicht nur einen Platz bekommt, sondern gleichzeitig Mitreisende von einem unangenehmen Zeitgenossen befreit werden, dem das Rascheln der Zeitung zu laut war.