Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Für den WordPress-Nutzer, der mit dem Gedanken spielt, WordPress um eine Shopfunktionalität zu erweitern, ergeben sich in Abhängigkeit zu diesen Sichtweisen zwei Entscheidungsebenen.

Zunächst: Will man selber den Shop betreiben oder wird er für einen Kunden geplant?
Dann: Welches Ziel wird mit dem Shop verfolgt? Ist es eher ein Hobby-Projekt oder soll er im kommerziellen Bereich eingesetzt werden?

Während sich auf der ersten Ebene die Frage noch mit einem schlichten ja oder nein beantworten lässt, ist dies auf der zweiten Ebene nicht so einfach möglich. Oft sind da die Übergänge fließend. Selbst aus einem ambitionierten Hobbyprojekt können Ansprüche erwachsen, die bei einer zu Beginn des Projektes getroffenen Fehlentscheidung in einer Sackgasse enden. Ein Wechsel der Shopplattform zu einem späteren Zeitpunkt ist dann oft mit Zeit und Mehrkosten verbunden.

Damit die Auswahl einer bestimmten Webshoplösung möglich ist, gilt es daher im Vorfeld Ansprüche und Zielsetzungen festzuhalten – auch bei einem reinen Hobbyprojekt empfiehlt sich dies schriftlich zu tun. Im Agenturumfeld sollte es bei Projekten mit Kunden selbstverständlich sein. Helfen kann dabei ein Fragenkatalog, der zum Beispiel folgende Aspekte berücksichtigt:

  • Was soll verkauft werden?
  • Wie sieht die Zielgruppe aus?
  • Welche Medienkompetenz besitzt die Zielgruppe?
  • Werden die Produkte direkt im Shop erfasst oder sind Vorlagen aus anderen Quellen (Datenbank, CSV etc.) bereits vorhanden, die importiert werden müssen?
  • Welche Zahlungsarten sollen angeboten werden?
  • Wie setzen sich die Versandkosten zusammen (Gewicht, Paketgröße)?
  • Wie erfolgt die Lagerverwaltung?
  • Auf welchen Wegen wird mit dem Kunden kommuniziert und wo wird der Vorgang erfasst?

Mit diesen Fragen ist das Thema aber längst noch nicht abgehakt. Es fehlen Punkte wie Gutscheine, unterschiedliche Mehrwertsteuersätze Versand ins Ausland, Aktionspreise und Rechnungsstellung, um nur ein paar zu nennen.

Hinzu kommt für alle Arten von Webshops, dass sie, zumindest in Deutschland, Allgemeiner Geschäftsbedingungen bedürfen, denen der Kunde vor Abschluss der Bestellung zustimmen muss. Gerade diese rechtlichen Aspekte werden nicht selten in der Planungsphase übersehen und können, ist der Shop öffentlich erreichbar, rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Im Rahmen dieses Artikelserie werden wir uns im nächsten Teil auf der Basis von WordPress drei Lösungsmöglichkeiten für einen Webshop näher ansehen. Diese Lösungen stehen dabei stellvertretend für eine bestimmte Herangehensweise an das Thema Webshops mit WordPress.

3 Kommentare

  1. Herzlichen Dank für die tolle Einleitung ins Thema! Hat mir enorm viel Zeit gespart und durch die umfassenden Gedanken rundrum auch noch ein paar neue Ideen beschert! Danke!

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