Während des Sonntagsgottesdienst gestern wurden nicht nur die Konfirmanden vorgestellt, sondern auch drei von ihnen getauft. Generell bin ich ja der Meinung, dass eine Taufe von Heranwachsenden, die für sich eine Entscheidung treffen können, besser als die Kindtaufe. Glaubensmündigkeit wäre wohl der passenden Begriff.
Wie dem auch sei, das Rahmenprogramm war sehr schön und der Vergleich der Pfarrerin mit der Taufe und einem Schlüssel zu Glauben sehr bildhaft, ja sogar sehr einprägsam. An sich wäre es auch ein schönes Bild gewesen, was mir gefallen hätte, wenn nicht ein winziges Detail im meinem Kopf herumspuken würde.
War da nicht schon mal was mit einem Schlüssel, dem Versprechen, damit Zugang zum Himmelreich zu haben und Kindern? War das nicht im Iran-Irak Krieg? Ja, da war was. Scheinbar habe ich für solche Details ein wirklich gutes Gedächtnis. Die so genannten „Bassidsch-e Mostasafan“ („die Mobilisierten der Unterdrückten“) waren Kinder im Alter von 15 Jahren und aufwärts, die von Ajatollah Chomeini zur Räumung von Minenfeldern eingesetzt wurden.
Den Kindern wurden Plastikschlüssel um den Hals gehängt, welche die Pforte zum Paradies aufschließen sollten.1 Ich unterstelle mal, dass Frau Heger dieser Zusammenhang nicht bewusst war. Zudem muss man auch noch sagen, dass Menschen wie ich auch mal gerne Sachen überinterpretieren. Dennoch bleibt auch am Montag noch ein etwas fader Geschmack zurück.