Es gibt so Momente, da fühle ich mich wie in einem Film von Rainer Werner Fassbinder. Gestern war wieder einer dieser Momente. In der Post lag ein Brief von der Bahn. Nein, nicht etwa die Bahncard 25, auf di eich über drei Monate warte, sondern eine ”Wichtige Information”.
Das Abo-Center Düsseldorf teilte mir darin mit, dass mit Beginn des neuen Jahres meine Jahreskarte um monatlich 7 (sieben!) Euro teurer wird. Damit zahle ich dann 290 Euro. Vom angesprochenen Preisvorteil von ca. 45 Prozent im Vergleich mit Auto habe ich nicht wirklich was – ich habe nämlich gar kein Auto.
Diese Preissteigerung ist jetzt schon die zweite in einem Jahr. Wenn das so weiter geht, dann werde ich wohl vor einem Umzug nach Essen an der Autobahnauffahrt stehen und trampen. Das wäre dann wirklich ein Preisvorteil.
Sicher, die Bahn versucht sich mit gestiegener Teuerungsrate und höher Energiekosten herauszureden (ich wusste gar nicht, dass die Züge mit Lockführern geheizt werden). Letztendlich dürften aber die meisten Pendler und Arbeitnehmer Silvester mit einem Glas Selters in der Hand vor dem neuen Jahr stehen und resümieren, dass ihnen am Ende immer weniger Geld in der Tasche bleibt.