Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Advent, Advent, ein Streit entbrennt – und zwar in Berlin, wo sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche gegen die geplante Öffnung der Geschäfte an allen vier Adventssonntagen klagen. Natürlich gibt es gute Gründe für die Klage, aber auf der anderen Seite: haben sich die Einzelhändler je darüber beschwert, dass die Kirchen auch werktags geöffnet sind?

Eine Antwort

  1. Die Händler führen mit ihrer Sonntagsöffnerei den Sonntag leider ad absurdum… Dass die allermeisten Menschen zumindest am Sonntag einen Ruhetag haben und nicht arbeiten müssen (zumindest nicht zur Arbeit gehen müssen), haben Sie nurmal der Religion und den Kirchen zu verdanken.

    Der klassische Sonntaggottesdienst hat im Gemeindealltag sehr stark an Bedeutung verloren. Die Kirchen wollen mit Ihrem Kampf um den Erhalt der Sonntagsruhe mit Sicherheit nicht die Zahlen der Gottesdienstbesucher halten – zumindest ist das nicht (mehr) die Hauptmotivation.

    Nein, es geht hier auch um einen fetten Brocken Arbeitnehmerschutz! „Ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage“, sagt die Evangelische Kirche in Hessen/Nassau ganz zurecht. Wenn wir beiden Einzelhändlern anfangen, den Sonntag als Sabbat-Tag auszuhebeln, wird das bei den Briefzustellern weitergehen. Und irgendwann ist jedes Büro, das etwas auf sich hält, Sonntags besetzt. Ist es das, was wir wollen?

    Bewahrt den Sonntag. Auch (und besonders) die Adventsonntage.

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