So, so, der Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe, Bodo Hombach, heult jetzt rum, weil die Post plant, eine Gratis-Zeitung herauszubringen. Also ehrlich, wer in Nachbars Garten pinkelt, so wie die WAZ-Gruppe das mit ihrem eigene Zustelldienst für Briefe macht, der muss sich nicht wundern, wenn der Nachbar dann irgendwann nachts Abfälle über den Zaun schmeißt.
Die ganze Aufregung ist schwer zu verstehen. Auf der einen Seite wird ständig nach freier Marktwirtschaft geschrien. Nur wenn dann ein ehemaliges Staatsunternehmen mitmischen will, dann wird plötzlich Bestandsschutz gefordert. Aber mal davon abgesehen: das Gezeter von Herrn Hombach ist doch eindeutig ein Zeichen von Schwäche. Nur wer an der eigene Marke zweifelt, hat so was nötig. Wer davon überzeugt ist, dass auf Grund der starken Kundenbindung die Abwanderungen zu einer Gratiszeitung nur marginal wären, der hätte so ein Theater nicht nötig.
Ich für meinen Teil würde trotz Gratiszeitung von der Post täglich noch die Süddeutsche Zeitung lesen. Allerdings sollte ich mich damit aktuell nicht zu weit aus dem Fenster hängen, denn der SZ-Verlag steht derzeit zum Verkauf – nicht auszudenken, wenn am Ende die WAZ-Mediengruppe den Zuschlag erhält.