Ein brandheißer Tipp für alle, die derzeit noch auf Arbeitssuche sind: Erfahrungen der letzten Wochen, Monaten, gar Jahre haben gezeigt, dass der Beruf des Hellsehers bzw. der Hellseherin wieder voll im Trend sind. Die in der Regel zweistündige Ausbildung lässt sich seit neustem auch durch einen Zusatzlehrgang erweitern. Besonders gefragt ist die Spezialisierung für Bahnverspätungen. Nicht nur in Bezug auf den angedrohten Streik lässt sich damit ein beträchtliches Einkommen erzielen.
Geplagte Pendler interessiert es auch, ob und wann es sich lohnt, Feierabend zu machen. Ich für meinen Teil jedenfalls hätte am vergangenen Freitag einen Hellseher gebrauchen können. Die eine Stunde, die ich früher als sonst Feierabend gemacht hatte, war, um es mal ganz deutlich zu sagen, für den Arsch. Bedingt durch eine Signalstörung in Düsseldorf hatte der ICE 60 Minuten Verspätung. Perfekterweise war das die Salamischeiben-Verspätung, denn aus den anfänglichen gerade mal 10 Minuten wurden Scheibe um Scheibe bzw. Stück für Stück erst 20 und dann immer mehr.
Hätte ich gewusst, was da auf mich zu kommt, wäre ich entweder zur üblichen Zeit aus dem Büro gegangen oder aber in den Regionalexpress eingestiegen, denn der hatte nur fünf Minuten Verspätung (wäre aber im Normalfall vom ICE überholt worden).