Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Das Internet überrascht immer wieder – vor allem Anleger, die ihr Geld in diverse Start-Ups investieren, die ein paar Monate nach dem Börsengang den Gang zum Insolvenzverwalter antreten. Nach der letzten Hype-Welle, die viel verbrannte Erde hinterlassen hat, war die Hoffnung groß, dass etwas mehr Ruhe und Sachverstand ins Netz der Netze einziehen würde.

Spätestens seit dem der Begriff Web 2.0 in der Lokalpresse aufgetaucht ist, dürfte auch dem Letzten klar sein, dass dem leider nicht so ist. Wieder erfasst die Menschen das Goldfieber und statt eines „Go West” ist auf den Kapitalmärkten ein „Go Web” zu hören. Bei der vielen heißen Luft, die in so mancher Firmenidee steckt, ist es nur eine Frage der Zeit, wann der Ballon platzt und wieder auf magische Weise viel Geld verschwunden ist.

Die nächste richtig große Traumblase ging gestern an die Börse. OpenBC bzw. Xing
Ob sich mit einer Kontaktplattform wirklich echtes Geld machen lässt (das mit dem Spielgeld scheint ja funktioniert zu haben, der die Aktie hat einen Ausgabekurs von 30 Euro) wird sich zeigen. Falls alles stricke reißen, kann Xing immer noch das ganze gesammelte Adressmaterial verkaufen. Call Center und andere Werbetreibende werden sich sicher darum reißen.

2 Kommentare

  1. Das lustige an der Web2.0 Blase ist ja, das es absolut nix Neues ist. Es ist nur eine weitere Schicht, die Informationen von 2 oder mehr Quellen, mehr oder weniger intelligent verknüpft.

    Bei den meisten unserer Kunden, die erst glänzende Augen bei dem Wort hatten, ist inzwischen auch diese Erkenntnis angekommen und die Ernüchterung darüber eingetreten, daß Web2.0 eigentlich eine Selbstverständlichkeit der Informationsverarbeitung ist. Eben nix neues.

    Es wird nur bunter verpackt!

  2. Ob es sich um eine Blase handelt, oder wirklich um ein längerfristige Unternehmung wird sich wohl noch zeigen müssen. Fest steht aber, dass einige Unternehmen/StartUps – im Gegensatz zur früheren DotCom Zeit – ein funktionierendes Geschäftsmodell haben. Ich denke durchaus, dass sich Xing auf Dauer entwickeln kann, bzw. dass man mit einer guten Kontaktplattform Geld verdienen kann.

    @cozmic:
    Sicher, Web 2.0 ist an und für sich nichts neues – zumindest von der technischen Seite. Der Hype um den Begriff selbst ist auch mehr als fragwürdig. Fest steht aber, dass sich durch Web 2.0 die Art der Web-Anwendungen verändert (von revolutioniert möchte ich noch nicht sprechen) hat. Die Web-Entwickler denken nun anders und entwickeln Anwendungen, welche benutzerfreundlicher sind. Auch sind einige Web 2.0 Features früher undenkbar gewesen – Stichwort Bandbreite. Hype oder nicht Hype – auf jeden Fall bringt die Web 2.0 Bewegung nicht von der Hand zuweisende Vorteile mit sich.

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