Wenn Google Luft holt, schreit die ganze Welt, zeigt mit den Fingern auf die Firma schreit was von wegen Datenkrake und Zensur. Auf der anderen Seite stehen die Meldung im Randbereich einer Tageszeitung, die viel bedenklicher sind als die neusten Pläne von Google. Dort regt sich merkwürdigerweise kein Protest.
Sicher, Firmen, die Onlinewettgeschäfte betreiben sind keine Sympathieträger. Wenn das Kerngeschäft von Betanwin von Behörden in Deutschland beschnitten wird, ist das auch in der ach so hippen Blogspähre kein Thema. Sollte es aber sein, denn es ist ein kleines Detail am Rande, das eigentlich bei jedem Bürger die Alarmglocken klingeln lassen sollte.
Im Zusammenhang mit dem Verbot von privaten Sportwetten und den Versuch, den Boden für ein staatliches Monopol wieder zurück zu erobern, wird wahrscheinlich auch zum Mittel der Zensur gegriffen. Bayerns Innenminister Günther Beckenstein gehört zu den zahlreichen Unterstützern eines Vorgehens, mit dem Internetprovider in die Pflicht genommen werden sollen. Der Internetzugang zu Anbietern im Ausland müsse durch technische Mittel verhindert werden, so der Tenor. Machbar sei dies schließlich.
Es stellt sich da die Frage, was nicht nur alles machbar ist, sondern bereits fernab der öffentlichen Aufregung gemacht wurde. Wenn Google zensiert, so lässt sich ohne viel Mühe eine andere Suchmaschine verwenden. Was aber, wenn die Zensur an anderer Stelle ansetzt? Wenn es die Provider sind, die Filter vorschalten? Hersteller wie Cisco sind längst dabei, auf Hardwarebene Filtermöglichkeiten zu implementieren.
Eine Antwort
Dann gibt es immer noch genügend Anonymisier-Dienste, mit denen der Zugang trotzdem möglich ist. Die Chinesen zeigen einem ja auch täglich aufs neue, wie man solche Sperren umgehen kann.