Jeden Tag stellt sich die Frage, ob die kleine Welt in Bloggersdorf links- oder rechtsdrehend ist. Selbst wenn das in groben Zügen zu klären wäre, bleibt noch das letzte große Geheimnis. Dreht sich die Erde um Kleinbloggersdorf oder umgekehrt? Vielfach scheint es so, als ob sich Kleinbloggersdrof ausschließlich um sich selbst drehen würde.
Wer sich als bekennender Blogger an einem Sonntag mal den Luxus gönnt, später als üblich aufzustehen, wird auf jeden Fall eins feststellen: die Welt dreht sich auch ganz ohne sein Zutun. Der Klimawandel lässt sich auch nicht durch einen Kommentartornado aufhalten und an den Küsten der Plugins brandet nach wie vor die Spamflut.
Am Strand des Newsreaders findet sich ab und an eine Flaschenpost, die sich zu lesen lohnt, die den eigenen Horizont unter Umständen erweitert. Trotzdem wird sich dieser aber immer weiter erstrecken, als wir in fassen können. Schlimmer noch, hinterm Horizont geht es weiter, immer weiter. Einfach deshalb, weil die Erde annähernd eine Kugel ist.
Kleinbloggersdorf ist dagegen eine Scheibe, hat einen Rand, von dem es sich herabstürzen lässt. Entweder durch pure Unvorsichtigkeit oder durch ein kräftiges Verstoßen von hinten.
Aber selbst wenn nur noch einer in seinem Opel Astra Cola trinkend durch Bloggersdorf fährt und mit dem Rucksack erschlichener Solidarität den Watzmann erklimmt, wird sich die andere Welt dort draußen weiter drehen.
Ohne den Hauch eines schlechten Gewissens also darf der Langschläfer im Bett bleiben. Wenn der Sturm im Wasserglas kommt, die Flut alles weg spült, ist er wenigstens ausgeschlafen und mit etwas Glück treibt er oben auf.
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