Am Anfang der Woche stellt sich wie immer die Frage, wo diesmal gestrichen wird und welche neuen Grausamkeiten die Angehörigen der GROßEN BANDE aushecken.
Übers Wochenende äußerte sich Bundeskanzlerin Merkel auch noch mal zur Unternehmenssteuerreform, die von ihr weithin anvisiert wird. Satte fünf Milliarden Euro wird den Steuerzahlern die Hilfsaktion zu Gunsten notleidender Manager kosten. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn durch die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 haben die Arbeitnehmer künftig ja zwei Jahre mehr Zeit, dafür aufzukommen.
Auch der Arbeitsminister, der den Gerüchten zu Folge ein Sozialdemokrat sein soll (weiß eigentlich noch jemand, was dieser Begriff bedeutet?), überraschte mit seinen Plänen, für ältere Arbeitnehmer Kombilöhne einzuführen.
Wer über 50 Jahre alt ist und eine Stelle annimmt, bei der er weniger als vorher verdient, bekommt zwei Jahre lang eine Aufstockung vom Staat. Firmen, die ältere Arbeitslose für mindestens ein Jahr einstellen, sollen dafür belohnt werden.
Ganz nüchtern betrachtet stellt sich doch die Frage, ob Franz Müntefering noch ganz bei Trost ist. Durch seine Pläne werden Arbeitgeber doch geradezu ermutigt, Stellen umzuwandeln. Aus einer normal bezahlten Stelle wird dann eine schlecht bezahlte Stelle, die dann für ältere Arbeitnehmer zur Verfügung steht. Für die Lohndifferenz kommt dann der Staat auf, der den Arbeitgeber dann auch noch mal zusätzlich finanziell fördert.
Ein solches Modell fordert geradezu heraus, Stellen zu schaffen, die für jeweils ein Jahr Arbeitslose durchpressen. Der Unternehmer erhält dabei als Substrat billige, erfahrene Arbeitskräfte und einen satten Zuschuss vom Staat.
Immer wieder wird vom Sozialbetrug geredet, mit dem angeblich gewissenlose Hartz-IV-Empfänger zu Lasten der (noch) arbeitenden Bevölkerung ein laues Leben führen. So wie das aussieht, findet der Betrug an ganz anderer Stelle statt.