Gerade bei diversen eMails, die die eigene Bank garantiert nie so verschickt haben würde, fragt sich der eine oder die andere, wo das eigentlich her kommt, das Phising. Jedem dürfte klar sein, daß es den Betrügern nicht um Fisch (auch wenn die Sache stinkt) geht, sondern um Geld. Genauer gesagt um das Geld derjenigen, an die sie ihre eMails verschicken.
Nicht das sie sich Sorgen machen, die Empfänger hätten zu wenig davon, nein, sie wollen sich ein Stück vom Kuchen abschneiden, in dem sie ihren Opfern TANs entlocken. Mit diesen kann dann zu einem späteren Zeitpunkt eine Überweisung durchgeführt werden.
Da die Betrüger nicht ganz so blöd sind, wie der hanebüchene Text der eMails uns glauben lässt, wird das Geld vom Konto des Opfers zunächst nicht auf das der Betrüger gebucht. Das Zielkonto ist eins von einem anderen Ahnungslosen, der zuvor mit einem tollen Stellenangebot (was natürlich auch per eMail kam) geködert wurde. Solche Angebote verlangen von den Stroh(dumm)männern eigentlich nur, daßsie ein paar Stunden pro Tag Zeit haben und über ein Bankkonto in Deutschland zur Durchführung von Transaktionen verfügen.
Aber wir wollen ja nicht den genauen Ablauf erklären, denn das lässt sich an vielen Stellen im Internet nachlesen. Vielmehr wollen wir wissen, wie die Betrüger überhaupt auf die Idee gekommen sind.
Nun, im Prinzip ist das ganz einfach. Jeder von uns hat sicher, als er noch klein war, ab und an Geld von Verwandten bekommen. Mit etwas Glück gab es (und gibt es immer noch) eine großzügige Tante, die einem Geld schenkt oder überweist. Dieser Weg der Gewinnung von Kapitalreserven nennt sich das TANte-Verfahren, oder abgekürzt TAN-Verfahren.
Genau das hat die Phisher dazu inspiriert, gutgläubigen Menschen daß Geld mit selbst verfassten eMails aus der Tasche zu ziehen. Ganz so, wie auch spendable Tanten umworben werden. Nur mit dem Unterschied, daß einem kein Honig ums Mau geschmiert, sondern mit handfesten Drohungen – du handeln schnell schnell, sonst Konto gesperrt und Geld weg – gearbeitet wird. Mit der eigentlichen TANte, die ihr Geld lieber im Sparstrumpf unter Bett verwahrt statt es zur Bank zu bringen, hat das zwar nichts mehr zu tun, wohl aber mit TANs.