Mir fällt dazu die Nikomachische Ethik von Aristotels ein. Gemeinhin würde Arbeit, so wie sie in unserer Gesellschafltich definiert ist, nicht zu den trefflichen Zielen im leben gehören.
Absolut nicht, da gebe ich Dir völlig recht. Im Grunde genommen verhält es sich mit der Arbeit wohl ähnlich wie mit der Maus im Labyrinth oder mit dem Esel und der Karotte: man schuftet und schuftet, um „später“ mal die Früchte seiner Arbeit zu ernten und „später“ das Leben zu genießen. Leider übersieht man dabei gerne, dass es „später“ nicht mehr viel zu genießen gibt. Vor allem nicht, wenn man erst mit 67 in Rente gehen darf und sein Leben quasi schon gelebt hat. Anschließend kriegt man ein paar dünne Euro ausgezahlt, von denen es sich kaum noch leben lässt.
Immer wieder höre ich im Bekanntenkreis, wie krummbuckelig ihre Arbeit doch sei, wie unterbezahlt, wie sinnlos, wie ewig gleich. Und trotzdem versucht man mir als Selbstständigem immer, feste Anstellungen bei großen Firmen zu verschaffen. Das ist zwar durchaus lieb und nett gemeint, aber trotzdem eine Ironie in sich. Denn so habe ich als Selbstständiger ein wesentlich größeres Risiko zu tragen, muss viel mehr Eigenverantwortung zeigen, muss beständig gegen die Windmühlen der Bürokratie kämpfen und im Endeffekt auch 10 bis 14 Stunden am Tag arbeiten – aber dafür habe ich alle Freiheiten der Welt. Wenn draußen die Sonne scheint, genieße ich lieber den Tag und hole die Arbeit später nach. Wenn ich Hunger habe, gehe ich kurz an den Kühlschrank. Wenn Freunde anrufen, telefoniere ich eben mal. Habe ich später Familie, kann ich auf diese Weise viel besser für sie da sein, was mir wesentlich wichtiger ist als ein paar Prozent an Steuern zu sparen, weil der Staat mich gerne so-und-so haben will. Und all diese Freiheiten sind es erst, die so ein Leben erstrebenswert machen. Und dass man damit gutes Geld verdienen und womöglich auch Arbeitsplätze schaffen kann, das ist ebenfalls durchaus keine Unmöglichkeit. Und um all diese Dinge wird man wiederum von jenen „beneidet“, die da predigen, wie gut und sicher so eine Festanstellung ist. Ironie die Zweite. :-)
Ich sehe in der Arbeit an sich das Problem. Fest an das Gute im Menschen glaubend (und die Phasen, wo das nicht mehr der Fall war anscheinend überwunden) sehe ich ein allgemeines Grundgehalt als Lösung der Momentanen Probleme. Sachen, die einem Spaß machen, würde man trotzdem noch tun. Nicht „um zu“, sondern weil man eine Befriedigung in der Tätigkeit selber findet. Andere Sachen, die weniger bis gar keinen Spaß machen (Mülltonnen leeren, Zeitung austragen) würden von der Gemeinschaft aus der Einsicht heraus, daß sie notwendigerweise erledigt werden müssen, gemacht werden.
Das mit dem Grundgehalt ist, wenn ich es richtig verstehe und Du jede Arbeit gleich entlohnen willst, leider etwas zu einfach. Denn auch, wenn viele Manager und Vorstände (siehe Krankenkassen) hoffnungslos überbezahlt sind – ebenso wie Politiker und ihre Diäten – so würde ein Grundlohn auch wieder Unzufriedenheit mit sich bringen. Ich sehe da einfach mal die Unterschiede zwischen einem Stahlarbeiter und jemandem, der zum Beispiel Bücher in einer Bibliothek entstaubt. Oder ein selbstständiger Webdesinger, der den ganzen Tag nichts Produktives auf Reihe bekommt und auf der anderen Seite ein Programmierer, der unter der Knute Akkordarbeiten zu erledigen hat.
Es ist durchaus interessant, wofür man Abgaben zahlt, was man alles völlig unwissend subventioniert und wieviel von dem Geld, was man eigentlich für seine Arbeit bekommt, letzten Endes für eben Abgaben, Subventionen und natürlich auch Steuern draufgeht.
Was man hingegen mit den ganzen Milliarden machen könnte – ausser ständige Erhöhungen zu vermeiden – das kann man sich wiederum an fünf Fingern abzählen.
Nein, Grundgehalt bedeutet nur, daß es eine Grundsicherung gibt, die ein Leben in Würde ermöglicht. Damit ist keinesfalls kommunistische Gleichmacherei gemeint. Sämtliche Arbeit wie nach wie vor entlohnt, nur mit dem Unterschied, daß diese sie nicht die Grundsicherung schmälert. Such mal oben nach Grundeinkommen, ich hab ein paar interessante Artikel verlinkt.
6 Kommentare
Da fällt mir ein schönes, asiatisches Sprichwort ein:
„Wer Spaß an seiner Arbeit hat, der muss nicht einen Tag arbeiten.“
Was aber leider der heutigen Schnelllebigkeit und der vielen offenen Hände wegen nicht mehr ganz so richtig ist. Aber das Prinzip stimmt absolut.
Mir fällt dazu die Nikomachische Ethik von Aristotels ein. Gemeinhin würde Arbeit, so wie sie in unserer Gesellschafltich definiert ist, nicht zu den trefflichen Zielen im leben gehören.
Absolut nicht, da gebe ich Dir völlig recht. Im Grunde genommen verhält es sich mit der Arbeit wohl ähnlich wie mit der Maus im Labyrinth oder mit dem Esel und der Karotte: man schuftet und schuftet, um „später“ mal die Früchte seiner Arbeit zu ernten und „später“ das Leben zu genießen. Leider übersieht man dabei gerne, dass es „später“ nicht mehr viel zu genießen gibt. Vor allem nicht, wenn man erst mit 67 in Rente gehen darf und sein Leben quasi schon gelebt hat. Anschließend kriegt man ein paar dünne Euro ausgezahlt, von denen es sich kaum noch leben lässt.
Immer wieder höre ich im Bekanntenkreis, wie krummbuckelig ihre Arbeit doch sei, wie unterbezahlt, wie sinnlos, wie ewig gleich. Und trotzdem versucht man mir als Selbstständigem immer, feste Anstellungen bei großen Firmen zu verschaffen. Das ist zwar durchaus lieb und nett gemeint, aber trotzdem eine Ironie in sich. Denn so habe ich als Selbstständiger ein wesentlich größeres Risiko zu tragen, muss viel mehr Eigenverantwortung zeigen, muss beständig gegen die Windmühlen der Bürokratie kämpfen und im Endeffekt auch 10 bis 14 Stunden am Tag arbeiten – aber dafür habe ich alle Freiheiten der Welt. Wenn draußen die Sonne scheint, genieße ich lieber den Tag und hole die Arbeit später nach. Wenn ich Hunger habe, gehe ich kurz an den Kühlschrank. Wenn Freunde anrufen, telefoniere ich eben mal. Habe ich später Familie, kann ich auf diese Weise viel besser für sie da sein, was mir wesentlich wichtiger ist als ein paar Prozent an Steuern zu sparen, weil der Staat mich gerne so-und-so haben will. Und all diese Freiheiten sind es erst, die so ein Leben erstrebenswert machen. Und dass man damit gutes Geld verdienen und womöglich auch Arbeitsplätze schaffen kann, das ist ebenfalls durchaus keine Unmöglichkeit. Und um all diese Dinge wird man wiederum von jenen „beneidet“, die da predigen, wie gut und sicher so eine Festanstellung ist. Ironie die Zweite. :-)
Ich sehe in der Arbeit an sich das Problem. Fest an das Gute im Menschen glaubend (und die Phasen, wo das nicht mehr der Fall war anscheinend überwunden) sehe ich ein allgemeines Grundgehalt als Lösung der Momentanen Probleme. Sachen, die einem Spaß machen, würde man trotzdem noch tun. Nicht „um zu“, sondern weil man eine Befriedigung in der Tätigkeit selber findet. Andere Sachen, die weniger bis gar keinen Spaß machen (Mülltonnen leeren, Zeitung austragen) würden von der Gemeinschaft aus der Einsicht heraus, daß sie notwendigerweise erledigt werden müssen, gemacht werden.
Das mit dem Grundgehalt ist, wenn ich es richtig verstehe und Du jede Arbeit gleich entlohnen willst, leider etwas zu einfach. Denn auch, wenn viele Manager und Vorstände (siehe Krankenkassen) hoffnungslos überbezahlt sind – ebenso wie Politiker und ihre Diäten – so würde ein Grundlohn auch wieder Unzufriedenheit mit sich bringen. Ich sehe da einfach mal die Unterschiede zwischen einem Stahlarbeiter und jemandem, der zum Beispiel Bücher in einer Bibliothek entstaubt. Oder ein selbstständiger Webdesinger, der den ganzen Tag nichts Produktives auf Reihe bekommt und auf der anderen Seite ein Programmierer, der unter der Knute Akkordarbeiten zu erledigen hat.
Absolut empfehlenswert zu diesem Thema ist das Buch von Reinhard K. Sprenger: Der dressierte Bürger. Warum wir weniger Staat und mehr Selbstvertrauen brauchen. Nicht über den komischen Link wundern, ich hab’s direkt bei mir aus dem Blog kopiert. :-)
Es ist durchaus interessant, wofür man Abgaben zahlt, was man alles völlig unwissend subventioniert und wieviel von dem Geld, was man eigentlich für seine Arbeit bekommt, letzten Endes für eben Abgaben, Subventionen und natürlich auch Steuern draufgeht.
Was man hingegen mit den ganzen Milliarden machen könnte – ausser ständige Erhöhungen zu vermeiden – das kann man sich wiederum an fünf Fingern abzählen.
Nein, Grundgehalt bedeutet nur, daß es eine Grundsicherung gibt, die ein Leben in Würde ermöglicht. Damit ist keinesfalls kommunistische Gleichmacherei gemeint. Sämtliche Arbeit wie nach wie vor entlohnt, nur mit dem Unterschied, daß diese sie nicht die Grundsicherung schmälert. Such mal oben nach Grundeinkommen, ich hab ein paar interessante Artikel verlinkt.