Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Das ist wohl die Katze zu früh aus dem Tunnel gezogen worden, denn über die Osterfeiertage tauchte das Gerücht auf, Friedrich Merz würde Hartmut Mehdorn als Bahnchef vorzeitig ablösen. Wenn sich das bestätigen sollte (was trotz der zeitnah erfolgten Dementis immer noch wahrscheinlich bleibt), steht der Bahn einiges bevor.

Zunächst einmal ist zu befürchten, daß Herr Merz ein innovatives Reformkonzept der Öffentlichkeit vorstellt, welches, wie sich später herausstellen wird, nur irgendwo abgeschrieben worden ist. Anschließend wird die Bahn dann im ICE-Tempo börsenfähig gemacht. Das wird zwar ganz gut gelingen, aber hinterher wird das Schienennetz der Bahn auf einen Bierdeckel passen.

Aus dem Slogan der Eigenwerbung „Unternehmen Zukunft” wird „Unternehmen ohne Zukunft”.

4 Kommentare

  1. Passender Artikel zu dem was der DB noch bevorsteht. Aber wenn du schon mit DB anfängst, dann könntest du doch noch gleich ein paar andere Unternehmen nennen, welche langsam aber sicher sich ihren eigenen Sarg schaufeln. Das Land als solches kannst du dann aber rauslassen, da jeder wohl weis wie es darum bestellt ist….

  2. @Stefan: Das Grundproblem dabei lässt sich auf eine einfache (die passt sogar auf einen Bierdeckel!) Formel bringen: gut bezahlte Arbeitnehmer = Kaufkraft = Umsatz = Konjunktur

    Umgekehrt: geringe Löhne = !Kaufkraft = !Umsatz = !Konjunktur

    Im Klartext: Jeder Arbeitgeber, der sich über zu hohe Löhne in Deutschland beschwert, übersieht dabei, daß diese hohen Löhne es erst den Arbeitnehmern möglich machen, seine Produkte zu kaufen.

  3. @tboley: Das ist aber eine gewagte These. Speziell diese pflege ich auch gerne zu vertreten und handle mir prompt fundamentalistischen (in diesem Fall also meiner liberalen Freunde vom B.L.O.G.)Widerspruch ein. Komisch, die sehen das immer völlig anders als ich.

  4. Eigentlich ist das keine gewagte These, sondern ein ziemlich einfacher Zusammenhang. Mir ist nicht bekannt, daß die in Billiglohnländern die Arbeitskräfte sich deutsche Markenware zu deutschen Preisen kaufen können – viele „deutsche“ Hersteller, die hier mit den Löhnen unzufrieden sind, lassen aber dort produzieren.

    Anderes Beispiel: Noch wird immer wieder angeführt, daß polnische Arbeistkräfte so viel günstiger sind (wird sich auch Stück für Stück ändern). Das liegt aber auch daran, daß die Lebenshaltungskosten in Polen deutlich geringer sind als bei uns.

    Interessanter Weise ist meine These kein sozialistische Folklore, sondern eine Einsicht, die auch gestandenen Unternehmer wie der Eigentümer von Trigema teilen.

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