Unter Politikern scheint es einen regelrechten Verdängungswettbewerb zu geben. Gewonnen hat am Ende der, der am hartnäckigsten und längsten die Wirklichkeit verdängt und seine Wahlniederlage leugnet.
Vor gut einem Jahr verstand sich Heide Simonis vortrefflich darauf. Sie schreckte sogar nicht davor zurück, sich durch verzweifelte Abstimmungswiederholungen zu blamieren. Im Herbst zeigte dann auch Gerhard Schröder, daß es sich auch mit einem passabel schlechten Ergebnis vortrefflich in Talkrunden streiten lässt.
Diese Woche also nun Berlusconi, amtierender Medienmogul aus Italien. Trotz der nunmehr eindeutig feststehenden Wahlniederlage behauptet er, die Wahl nicht verloren zu haben. Einen Berlusconi wird Italien so schnell nicht los, verpsrach er vor Journalisten.
Aus seinem Munde klingt das allerdings nicht wie ein Versprechen, sondern wie eine Drohung. In einem Punkt hat er aber recht. Es gab tatsächlich einen Wahlbetrug in Italien. Der lag aber in der nun hoffentlich endgültig vergangenen Regierungszeit von Berlusconi, denn er hat seine Wähler schamlos belogen, betrogen und Gesetze zu seinem Wohle erlassen.