Der Unterschied zwischen Bloggern und Journalisten wurde bereits zu Genüge im Web diskutiert. Was bisher allerdings fehlt, ist ein Vergleich zwischen Bloggern und Redakteuren, vorzugsweisen von Lokalzeitungen:
„Mindestens 31.000 Euro muss ein Student für zehn Semester Studium berappen. Mit Studiengebühren sind es sogar 36.000 Euro. Luxus-Wohungen, regelmäßige Disco-Exesse und Strand-Urlaube nicht mit eingerechnet.”
Erste Vermutung: Diese Zeilen stammen von einem Blogger, der seinen ganzen Frust darüber, daß er selber nicht studiert hat, versucht auf einen möglichst kleinen Raum zusammenzufassen. Entgegen den Erwartungen ist dies aber falsch. Zumindest der Teil des Satzes, daß es sich um einen Blogger handelt. Tatsächlich stammen diese Zeilen aus der Neuen Westfälischen, einem Bielefelder-Lokalblatt.
Da stellt sich doch die Frage, was für ein Bild von Studierenden im Kopf der Schreiberin vorhanden ist. Es scheint kein positives zu sein. Oder aber ihre eigene Studienerfahrung, wenn es denn welche gegeben hat, sah so aus, wie sie es schreibt. Mit dem Alltag der meisten Studierenden hat diese auf jeden Fall nichts zu tun.
Was aber ist die Absicht, die hinter solchen Zeilen steckt? Wird da versucht, auf Stammtischniveau Klischees zur Auflagensteigerung zu verwenden? Oder ist die Schreiberin eigentlich Bloggerin und versucht mit dem Artikel, den sie unter einem Pseudonym geschrieben hat, Öl ins Feuer zu gießen und zu beweisen, daß Blogger längst nicht auf unterster Stufe der Schreibkette stehen?
Bei Tageslicht betrachtet bleibt auf jeden Fall eine Erkenntnis: Lokalzeitung haben zum Teil eine andere Qualität als überregionale Zeitungen. Daraus könnte eine hässliche Schlussfolgerung gezogen werden. Einen direkten Zusammenhang mit Bloggern gibt es jedoch ebensowenig wie eine Vergleichsmöglichkeit, da Blogger überregional schreiben und gelesen werden. Selbst jemandem ohne abgeschlossenen Studium müsste das klar sein.