Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Für jemand, der die Grenze zu Bayern als eine Demarkationslinie ansieht, die den kultivierten Teil der deutschen Bevölkerung abgrenzt von den Alpenbarbaren, ist es schwer zu verstehen, warum sich die Schlagzeile der Tagesschau „Aggressives Virus in Süddeutschland angekommen” auf die Vogelgrippe bezieht.

Nicht nur weil er davon ausgeht, daß der Virus schon länger in Süddeutschland wütet, sondern auch, weil es sich aus seiner Sicht nicht um die Vogelgrippe sondern um Edmund Stoiber handelt. Gut, der sieht manchmal auch so ausgezehrt wie ein krankes Huhn aus. Aber der Erreger heißt nicht H5N1 sondern CSU. Im Unterschied zur Vogelgrippe ist es der Bundesregierung unter Angela Merkel gelungen, die Ausbreitung dieser Seuche auf Bayern zu beschränken.

Wenn einst in den Geschichtsbüchern in wenigen Zeilen die magern Erfolge der Bundeskanzlerin stehen, so wird dort doch die Eindämmung des Stoibers als besonderer Verdienst strahlend hervorstechen. Auch wenn die Zahl der Arbeitslosen unter der Regierung Merkel auf 10 Millionen angestiegen sein wird und Rollstuhlfahrer ahnungslose Flugzeuge vom Himmel schießen lassen, eins ist Deutschland erspart geblieben. Die Edmundisierung des gesamten Bundestages, das Absinken in Täler rhetorischer Belanglosigkeit und die stundenlange Selbstbefriedigung mit trocknen Akten. Jubelnd kann dann der Chor zahnloser Hartz IV Empfänger rufen: Brüder und Schwestern gebt die Hoffnung nicht auf, wir sprechen immer noch Hochdeutsch!

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