Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der nächste Morgen. Heiligabend. Am Fenster waren Eisblumen zu sehen. Über Nacht war es deutlich kälter geworden. Martin schob die Decke bei Seite, streckte sich und stand auf. Das wichtigste, bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, war jetzt ein Kaffee. Er füllte eine Alukessel mit Wasser und setzte ihn auf den Herd. Schon wieder Gas. Diesmal aber etwas einfach in der Bedienung. Während das Wasser sich darum bemühte, heiß zu werden, schüttet Martin Kaffeepulver in eine Tasse. Diese hatte zwar schon bessere Tage gesehen, aber zumindest konnte sie von sich behaupten, sauber zu sein. Richtigen Hunger hatte er noch nicht, also würde es erstmal nur Kaffe zum Frühstück geben. Auf dem Tisch, an den er sich mit der heißen Tasse setzte, lag eine Liste mit Dingen, die er als Gegenleistung für die Unterkunft erbringen musste. Es war nicht besonders viel und schien auch nicht besonders schwer zu sein.

Ein paar Vögel beobachten, Strichlisten führen und sorgsam mit dem Inventar umgehen. Bei der Morgentoilette stellte er fest, daß das Wasser nicht kalt war, mit der er sich waschen wollte, sondern eiskalt. Ein Wunder, daß aus dem Hahn nicht Eiswürfel kamen. Hätte der Kaffee ihn nicht wach gemacht, so wäre er garantiert jetzt wach. Mit etwas schlechterer Laune als vorher trocknete er sich ab. Sicherheitshalber zog er trotz der kurzen Strecke sein Jacke an, bevor er die Hütte verließ und zur Vogelwarte ging. Nur wenige Schritte, aber es wehte ein rauer, eisiger Wind.

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