Nach den perfekt passenden Prognosen der professionellen Zahlenspieler wäre es sicher nicht falsch gewesen, die ersten zwei Wochen nach der Bundestagswahl in sich zu gehen und die eigenen Fehler zu analysieren. Stattdessen präsentiert die Forschungsgruppe Wahlen wieder einen Versuch, die Wirklichkeit zu deuten. Über die aktuelle Umfrage schreibt die Süddeutsche Zeitung:
„ Mit dem Ausgang der Bundestagswahl sind 80 Prozent der Deutschen unzufrieden.”
Das ist in sofern merkwürdig, da die Wahlbeteiligung nur bei 77,7 Prozent gelegen hat. Wenn schon Zahlen verwendet werden, dann bitte im richtigen Kontext. Dann wäre klar, daß es lediglich 80 Prozent der Befragten unzufrieden sind. Von diesen würden aber 87 Prozent wieder genauso wählen wie am 18. September. Das besagt insgesamt eigentlich nur eins: Nichts. Solche Umfragen sind nur Füllstoff für müde Politikerphantasien.