Sicherlich kann es einem einmal passieren, Netto und Brutto zu verwechseln oder nicht zu wissen, was mit Netto und Brutto gemeint ist. Meistens passiert das allerdings, bevor man seinen ersten Lohn bekommt. Danach ist jedem Arbeitnehmer schmerzlich bewusst, daß Brutto nicht gleich Netto ist.
Wenn einer Bundeskanzlerkandidatin zweimal der Fehler unterläuft, Brutto und Netto zu verwechseln, dann muß schon mal die Frage erlaubt sein, ob solch eine Person überhaupt regierungsfähig ist.
Vielleicht steckt ja auch noch mehr dahinter. Nur in totalitären Staatsformen kann die politische Führung den Bruttolohn der Arbeitnehmer erhöhen. Böswillig könnte man jetzt behaupten, daß Angela Merkel einen kommunistischen Umsturz plant. Allerdings wäre das wohl so ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Schon eher wäre es möglich, daß sie noch nie in einer Marktwirtschaft als Arbeitnehmerin tätig war. Welche Erklärung auch immer die richtige sein mag, die Schlußfolgerung dürfte wohl sein, daß Frau Merkel mit solchen Äußerungen weitermachen sollte – so besteht zumindest die Hoffnung, daß sie sich um Kopf und Kragen bzw. das Amt der Bundeskanzlerin redet.