Zwei Themen heute in der Zeitung, die nicht im direkten Zusammenhang standen – dennoch kann man sie aufeinander beziehen. Es war zu lesen, dass die Deutschen immer weniger Kinder bekommen und die durchschnittliche Geburtenrate weiter rückläufig sei. Gleichzeitig werden aber überall Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut oder ins Ausland verlagert. Als Politiker sollte man sich schämen, wenn man sich jetzt über die angeblich Kinderfeindlichen Deutschen beschwert. Sicher ist ein Umdenken in der Familienpolitik notwendig, dass kann aber nicht der erste Schritt sein. Denn der Verzicht auf Kinder steht möglicherweise auch im Zusammenhang mit anderen Problemen. Wenn ich für Kinder keine Zukunft in diesem Land sehe, dann werde ich auch keine in diesem Land zur Welt bringen. Ich erspare also durch mein Verhalten der Gesellschaft noch mehr Arbeitslose. Wenn man sich in diese Sichtweise reinsteigert, wäre ein Ansatz in der Familienpolitik in diesem Land, Prämien zu Vergeben für Paare, die sich verpflichten, keine Kinder zu bekommen, da auf diese Weise auf Dauer auch das Problem der Arbeitslosigkeit in Deutschland gelöst wird. Natürlich ist das der völlig falsche Weg – aber er entspricht in etwa dem Verhalten, welches Unternehmer zu Zeit an den Tag legen, wenn sie Arbeitsplätze ins Ausland verlagern.