Von allen guten und bösen Geistern verlassen

In der vergangenen Woche hat sich der neu gewählte Landtag in Schleswig-Holstein zusammengefunden, um den oder die neue Ministerpräsidentin zu wählen. Heide Simons hat fest damit gerechnet, auch in Zukunft an der Spitze zu stehen. Als ihr nach dem zweiten Wahlgang immer noch eine Stimme gefehlt hat, wäre es an der Zeit gewesen, aufzugeben. Wer viel spielt, weiß es zu schätzen, wenn Menschen gibt, die „gute Verlierer“ sind. Dann aber noch auf einen dritten und vierten Wahldurchlauf zu bestehen und diesen mit dem gleichen Ergebnis zu verlieren, zeugt von fehlender Reife. Jeder sollte wissen, wann die Zeit gekommen ist, das Handtuch nicht zu werfen, sonder ordentlich gefaltet zur Seite zu legen.

Gut, es ist richtig, das einer aus den Reihe der Koalition von SSW, Grünen und SPD sich der Stimme enthalten hat und damit vor seinem Gewissen die Verantwortung dafür trägt, dass Simonis nicht wiedergewählt wurde. Daraus aber gleich eine „Dolchstoß-Legende“ zu machen, wie Simonis das getan hat, zeugt von mangelhafter Sensibilität im Umhang mit der Geschichten. Vor allem aber zeigt es die hässliche Fratze einer schlechten Verliererin. Wahrscheinlich ist Macht doch ein so starke Droge, das man sein Gespür für ganz bestimmte Dinge des Lebens verliert, wenn man zu lange von ihr kostet. So gesehen war das Scheitern der Wiederwahl dann sogar verdient.

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