Anfang der Woche wurde im Iran ein 16-jähriges Mädchen vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und gehängt. Ihr Verbrechen: unkeusches Verhalten, was vermutlich den vorehelichen Geschlechtsverkehr bezeichnet. Für mich ich das keine kulturelle Eigenheit der Iraner sondern Barbarei. Wer so etwas auch nur toleriert, verdient sofortige Ächtung und den Ausschluss aus der Staatengemeinschaft. Da lasse ich auch nicht gelten, dass man nur über den Dialog langsam etwas verändern kann – das macht das Mädchen nämlich nicht mehr lebendig. Wer sich so an Menschen, auch noch jungen Menschen versündigt, hat als Staat und als Rechtssystem keine Existenzberechtigung. Menschenrechte sind nicht unterschiedliche interpretierbar und bedürfen auch keiner kulturellen Anpassung, sie sind universell gültig. Für mich beginnt auch das heiratsfähige Alter nicht mit 9 Jahren wie im Iran – das ist Kindesmissbrauch.
Bisher hatte ich geglaubt, dass der Iran, trotz kleiner Rückschritte, auf den Weg hin zu einer positiven Systemveränderung ist. Das aktuelle Geschehen läst mich daran zweifeln.