Mehrfach in von Schülern bevölkerten Zügen oder Stadtbahnen ist mir ein Trend aufgefallen, der die Kinder und Jugendlichen scheinbar infiziert hat.
Während es bei uns früher an der Schule die Jojo-Phase, Die Schleimi und Zauberwürfel Periode gab, fällt es unbeteiligten Beobachtern schwer, für das neue Phänomen einen Namen zu finden.
Eine Näherungsdefinition wäre wohl zu sagen, es wird das Verhalten von Kindern in der dritten Welt imitiert, die mit Plastikmüll aus unseren gelben Säcken spielen. Zumindest sieht es so aus, wenn vornehmlich Mädchen Plastikschnüre in unterschiedlichen, teilweise giftig wirkenden Farbe zu komischen Gebilden knüpfen. Diese Gebilde lassen sich anscheinend als Schlüsselanhänger verwenden, wenn man das eine Ende mit einem Feuerzeug verschmort. Einen weiteren Zweck konnte ich bisher noch nicht feststellen, aber sie lassen sich auf keinen Fall als Freundschafsbändchen – auch so ein Trend – verwenden.
Wie immer geht es dabei darum, wer das beste und schönste „Ding“ geknüpft hat. Ehrlich gesagt kann ich Schüler, die ihre zeit mit Sammelkartenspielen verbringen, deutlich besser verstehen.