Mitten in die Diskussion um die Abschaffung des Wehrdienstes und damit auch des Zivildienstes platzten einige der vorlautesten Politiker mit dem Ruf nach ein sozialen Pflichtjahr als Ersatz für den entfallenden, billigen Zivildienstleistenden. Durch ein Pflichtjahr würde der Gemeinsinn und die Verantwortung für die Gesellschaf gestärkt werden. Nach Meinung der Politiker könne der Staat jedem jungen Menschen ein paar Monate Dienst für die Gemeinschaft abverlangen.
Die Gemeinschaft könnte aber auch von den Politikern verlangen, dass sie erst denken und dann reden. Dann würden sie mit etwas Glück, zugegeben auch nicht einen solchen Vorschlag machen, an dem der braune Geruch vom Reichsarbeitsdienst haftet.
Soziale Verantwortung kann man nicht erzwingen. Auch sollten nicht ganze Jahrgänge junger Menschen zur Ausbesserungen der Verfehlungen in Sozial- und Arbeitspolitik missbraucht werden.