Die Deutsche Bundesbahn ist mir immer dann am liebsten, wenn alles so ist, wie gewohnt. Jeder Veränderung ist in 99% der Fälle eine Veränderung zum Schlechten hin. Nun, gut, nicht ganz so oft, aber doch deutlich häufig.
Eine Veränderung am Morgen bedeutet meist, dass sich ein nahendes Unheil mit einer geringfügigen Verspätung von 5 Minuten ankündigt. Na gut denkt man sich, auf die fünf Minuten kommt es nicht an, das ist noch zu verkraften. Nach etwas längerem frieren auf dem Bahnsteig als geplant (wohl gemerkt, früh am Morgen) kommt endlich der Zug. Froh, endlich im Warmen zu sitzen, schlägt man die Zeitung auf. Ein paar Minuten später wird man stutzig. Etwas fehlt. Nur was? Ein Blick aus dem Fenster verrät es. Die Fahrbewegung fehlt, weil der Zug immer noch im Bahnhof steht. Zeit verstreicht.
Nach 15 Minuten bequemt sich ein Mitarbeiter der Bahn dazu, einem mitzuteilen, dass der sich die Weiterfahrt des Zug auf Grund eins Lokschadens auf unbestimmte Zeit verzögert. Unbürokratisch bietet man Soforthilfe in Form eines ICEs an, die Reisenden bis Dortmund zugschlagfrei benutzen dürfen (gut das keiner kontrolliert hat, denn ich bin mir sicher, das dass nicht für das Semesterticket gilt). Leider sind solche Züge dann in der regle mehr als voll. So hat man dann sehr oft das Glück, die gesamte Strecke im Stehen über sich ergehen zu lassen, was bei einer Fahrtzeit von etwa einer Stunde kein Zuckerschlecken ist – auf dem Boden setzten verbietet sich leider, wenn man einen Anzug anhat. Einen Tag, der so anfängt, kann man dann wirklich in vollen Zügen genießen.