Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Bei einem Relaunch ein Produkt zu verschlechtern ist eine erwähnenswerte Leistung. Der KSTA hat ganze Arbeit geleistet.

One size fits all

Es gibt vermutlich nicht besonders viele Dinge, wo die Angabe „One size fits all“ zutrifft. Spontan fallen mir da etwa Urnen ein. Eins für alles, das ist meiner Meinung nach oft Blödsinn. Wobei man in bestimmten Fällen auch erstmal selber zur Einsicht kommen muss.

Eine exakte Berechnung darüber, wie viel Sandkörner es auf Borkum gibt, liegt nicht vor. Mit Sicherheit gibt es aber deutlich mehr Presets für Lightroom. Das Internet ist voll davon, in jeder Preisklasse sind welche zu finden, oft auch gratis — gegen Herausgabe von persönlichen Daten. Die Bilder, mit denen für die Presets geworben wird, sehen immer einheitlich fantastisch aus. Installiert man so ein Preset in Lightroom und probiert es an eigenen Bildern aus, erinnert das Ergebnis an Fertiggerichte. Das Foto auf der Packung weicht stark vom fertigen Resultat ab.

Bei den Presets ist die Erklärung einfach: Die stimmungsvollen Fotos aus der Werbung wurden so ausgesucht, dass sie funktionieren. Aber bei eigenen Fotos gilt eben doch, dass eine Größe nicht auf allen passt. Aus diesem Grund entfernte ich am Wochenende alle über die Zeit gesammelten Presets.

Zum einen, weil Adobe selber mittlerweile in Lightroom eine ganze Reihe sehr guter Presets hat. Hauptsächlich aber, weil ich so langsam ein Gefühl für die Einstellungsmöglichkeiten bekommen und mir eigene Vorlagen baue, die immer nur einen Teilaspekt der Fotos ändern und sich kombinieren lassen.

Kommen wir aber zu einem fast anderen Thema. Beim Kölner Stadtanzeiger gab es einen Relaunch der Website.

Misslungener Relaunch

Jetzt sollte ich vielleicht etwas über mich erzählen — wer mich schon länger kennt, kann die nächsten Zeilen überspringen. Mit Webdesign beschäftige ich mich seit Mitte der 1990er Jahre. Bereits seit einigen Jahren arbeite ich Vollzeit in einer Agentur. So was wie der Relaunch einer Website ist mir nicht fremd, im Gegenteil. Eine ganze Reihe der Projekte in den letzten Monaten drehte sich um das Thema Relaunch.

Kommen wir aber zum Relaunch des KSTA. Großspurig mit Countdown auf der Website angekündigt. Als ich das Ergebnis dann zum ersten Mal sag, traf mich fast der Schlag. Über die Wayback Machine kann man sich von sehr vielen Websites den vorherigen Stand anschauen. Beim KSTA ist das nicht ganz so einfach, sodass eine direkte Gegenüberstellung von Alt und Neu mir nicht möglich ist — ehrlich gesagt möchte ich mit dem Versuch, den vorherigen Zustand noch mal einsehen zu können, nicht Stunden verbringen.

Klar gab es einiges, was man am vorherigen Webauftritt des KSTA hätte verbessern können. Aber warum man es dann beim Relaunch schlechter machen muss, erschließt sich mir nicht. Klar kann man über Geschmack immer auch streiten. Aber so wie die Werbestrecke, ähm der Webauftritt jetzt aussieht, macht es mir weder als Leser noch als (mehr oder weniger) Profi Lust, die Website aufzusuchen.

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