Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Nicht selten im Leben muss man sich eine Niederlage eingestehen. Donald Trump ist davon bisher leider weit entfernt.

Daueraufreger der Woche

Wären die USA nicht so bedeutsam in Bezug auf Einfluss und Wirkung auf den Rest der Welt, könnte auch in Deutschland die Wahl des Präsidenten dort den meisten Menschen egal sein — so auch mir. Dem ist aber nicht so, weswegen wir auch in Europa den Ausgang der Wahl voller Sorge gebannt beobachten. Sicher ist, dass es mindestens einen Verlierer geben wird. Dieser muss aber seine Niederlage eingestehen. Inwieweit jemand wie Donald Trump dazu überhaupt in der Lage ist, genau darin liegt eines der größten Probleme der USA aktuell.

Es wird von einem Betrug gesprochen, der sich in keinster Weise belegen lässt. Trump hetzt seine Anhänger auf. Umso erstaunlich ist es, wie ruhig es bisher in den USA blieb. Währenddessen wird in Deutschland die Schwelle der 20.000 Neuinfektionen überschritten. Nicht nur Trump, sondern auch Corona ist ein Feind der Demokratie. Allerdings anders, als Verschwörungstheoretiker glauben. Die Gefahr geht nicht von der Bundesregierung aus, sondern von eben jenen Verschwörungstheoretikern. Die Befähigung, selbstständig zu denken, schließ leider nicht aus, auch absoluten Quatsch zu denken.

Möglicherweise müssten an dieser Stelle sich einige Eltern und Lehrer eine Niederlage bei der Vermittlung vorn Werten eingestehen. Kehren wir aber den Daueraufregern den Rücken zu.

Gute Verlierer umarmen die Niederlage

Die Zwischenüberschrift meine ich genau so, wie sie dort steht. Es zeichnet einen guten Verlierer aus, dass er seine Niederlage eingesteht und dem Sieger seinen Erfolg gönnt, ohne ihm im Weg zustehen. Verlieren können ist eine Tugend, wie ich finde.

Kinder können verlieren schon recht früh lernen, wenn Eltern ihnen die Chance geben. Wer etwa Kinder beim spielen grundsätzlich gewinnen lässt, tut ihnen und auch sich selber keinen Gefallen. Schlechte Verlierer werden nicht geboren, sondern erzogen.

In der Rückrunde SpaceCorp musste ich gestern auch am Ende meine Niederlage eingestehen. Die habe ich aber vor allem meiner Unaufmerksamkeit zu verdanken. SpaceCorp ist eines jener Spiele, wo kleine Fehler große Auswirkungen haben können. Statt mit 10 Punkte Unterschied zu verlieren, hätte ich mit einem Punkt Vorsprung gewinnen können. In jede Epoche gibt es Belohnungen für die Erfüllung von Verträgen. Die Belohnungen für unerfüllte Verträge einer Epoche können in der nächsten Epoche zusammen mit dem dann erfüllten neuen Vertrag ausgeschüttet werden. Leicht könne auf diese Weise schon mal fünf oder mehr Punkte zusammen kommen. Die Erfüllung eines Vertrags ist dabei eine aktive Aktion und passiert nicht automatisch. Vergisst man, ein Vertrag zu erfüllen, freut sich der Gegenspieler, wenn er dann in seinem Zug genau diesen Vertrag ergattern kann. Bei solchen Unachtsamkeiten verdient man seine Niederlage.

Im Übrigen wird der Auszählung der Siegpunkte am Spieltisch nicht dann gestoppt, wenn man selber gewonnen hat.

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