Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ziel der Ehe ist die schnellstmögliche Scheidung. Durch Streit bereits bei der Namensgebung rückt dies in greifbare Nähe.

Gib ihr Tiernamen

Einen gemeinsame Namen im Gegenseitigen Einverständnis zu führen ist selbstverständlich nicht primäres Ziel der Ehe. Mittlerweile ist es so, dass ein gemeinsamer Ehenamen keine Pflicht mehr ist. Die Stadt Köln versucht auf ihrer Website, die Möglichkeiten wie folgt darzustellen:

Wenn Sie heiraten,
können Sie sich aussuchen:
Ob Sie beide Ihre eigenen Nachnamen behalten wollen.
Oder ob Sie denselben Nachnamen haben wollen.
Also einer von Ihnen den Nachnamen vom anderen Ehe-Partner annimmt.
Das können Sie auch später noch tun.

Unterschlagen wird hier, dass einer der Eheleute seinen Geburtsnamen an den Namen anfügen darf, ebenso die Möglichkeit, den Namen aus einer früheren Ehe zu behalten. Wichtiger war der Stadt Köln an dieser Stelle, was der Spaß koste, wie man zahlen kann und was überhaupt eine EC-Karte ist. Mit 21 Euro ist man dabei, die man wie ausgeführt wir, mit Bargeld, also Scheinen und Münzen, bezahlen kann. Oder eben mit einer Karte aus Plastik, die man für sein Konto bekommen hat.

Spaß beiseite, eigentlich ist das Thema Namensgebung eine ernste Sache. Und um meine Meinung diesbezüglich vorweg zu nehmen: Wenn man sich dabei schon nicht einig ist, kann man das mit der Ehe auch gleich lassen.

Namensgebung egal

Namensgebung egal

Praxis der Namensgebung

In der Süddeutsche Zeitung gab es gestern einen Artikel zur Namensgebung, online mit dem etwas reißerischen Titel „Männer sind enterbt worden“. Man erfährt darin vor allem eines in Bezug auf die Namensgebung. So sollen sich 75 Prozent aller Paare bei der Namensgebung für den Namen des Mannes entscheiden. Lediglich sechs Prozent der Männer würden den Nachnamen ihrer Frau annehmen.

Meiner Meinung nach kann man das alles auch überbewerten. Meine Frau und ich haben vor unsere Ehe darüber gesprochen, ich hätte auch auf meinen Nachnamen verzichten können. Sie aber wollte ihren gerne loswerden. Fall gelöst. Eine damalige Kommilitonin von mir wählte eine wie ich immer noch finde sehr pragmatischen Weg. Das Problem der Namensgebung wurde durch einen Münzwurf gelöst — ganz so wie Frau Klamroth aus dem SZ-Artikel. Sie gewann und ihr Mann nahm ihren Namen an. Ein ehemaliger Kollege freute sich, durch die Heirat seinen schwierig auszusprechenden Namen loszuwerden.

Persönlich mag ich einen der legalen Konstellationen nicht. Die, wo beide ihren eigenen Namen behalten. Es wirkt auf mich, als sei man nur lose verbunden. Für mich bedeutet ein gemeinsamer Name auch ein Signal nach außen hin, dass man zusammen gehört. Das mag in den Augen von Frau Klamroth traditionell, möglicherweise sogar konservativ sein. Dann ist es eben so. Meine Frau und ich können damit gut und glücklich leben.

Eine Antwort

  1. Oh – ja, das gefällt mir… Ich mag es auch pragmatisch und m.E. sollte man echt überlegen eine Ehe einzugehen, wenn man nach außen nicht den gleichen Namen hat. Das ist doch nun das erste Zeichen der Zusammengehörigkeit.
    LG
    Henrike

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