Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Atommüll begleitet uns über ein Menschenleben hinaus. Bei der Suche nach einem Endlager muss dies berücksichtigt werden.

Gestern war Gorleben

Die Halbwertszeit von Donald Trump wird sich bedauerlicherweise vermutlich im November um weitere vier Jahre erhören. Ein adäquates Endlager ist bisher auch noch nicht für ihn gefunden worden. Da so ein Endlager jedoch aus Steuermitteln bezahlt würde, wäre das Geld vermutlich ehedem gerade knapp. Was nicht zuletzt auch an Donald Trump liegt.

Entgegen seinen Aussagen, die USA zu lieben, verhält er sich typisch Kölsch. Die eigene Handlungsweise widerspricht der Aussage insbesondere dann, wenn man sich die Einkommensteuern von Trump ansieht. Laut Bericht der Süddeutschen Zeitung zahlte Donald Trump für die Jahre 2016 und 2017 jeweils lediglich 750 Dollar. So viel wert ist ihm also seine Liebe zu den USA.

Klar, laut eigener Aussage zahlen Steuern lediglich kleine Leute und keinesfalls Milliardäre wie er. Steuern? Das ist doch nur was für das Personal! Legal soll das wohl auch noch sein, denn auch in den USA gibt es 1000 und ein Steuertrick, um sich arm zu rechnen. Den Wahlkampf wird das wohl nicht beeinflussen. Diejenigen, die nichts von ihm halten, werden ihn nicht wählen. Und diejenige, die ihn gerade wegen solcher Tricks bewundern, werden ihn erstrecht wählen.

Atommüll undenkbar ohne Endlager

Abseits des US-amerikanischen Wahlkampfes haben wir hier in Deutschland aber auch noch andere Themen. Etwa die Suche nach einem Endlager für unseren Atommüll. Zur Erinnerung: Politisch gewollt waren damals Atomkraftwerke (unter anderem von der SPD), obwohl die sich die Bevölkerung skeptisch zeigte. Den Stromerzeuger brachten die Atomkraftwerke fette Gewinne, der Müll wird jetzt zulasten der Steuerzahler für die Ewigkeit in sogenannten Endlagern „entsorgt“.

Ursprünglich dachte man ja, in Gorleben die perfekte Stätte gefunden zu haben, um den den unerwünschten Mist zu vergraben. Ein wenig besiedelter Landkreis im Nordosten von Niedersachsen. Allerdings zeigte sich, dass die Bewohner von Lüchow-Dannenberg recht schnell die Mentalität eines bekannten gallischen Dorfes entwickelten.

Zunehmend gut organisierter Widerstand erschwerte den Transport von radioaktiven Castoren zum Zwischenlager. Nach über 40 Jahren nähert sich der Protest jetzt wohl seinem Ende, denn in der Vorentscheidung für ein definitives Endlager bekam Gorleben keine Rose. Gerissen hat Gorleben bei drei von elf Kriterien, welche die Bundesgesellschaft für Endlagerung aufstellte. Dafür fand man bundesweit von Norden bis Süden eine ganze Reihe potenzieller Standorte. Auch rund um Emden gäbe es dank des Vorkommens von Tertiärem Tongestein Potenzial.

So ein Standort für Atommüll begeistert natürlich niemanden, schon gar nicht die Bayern. Deren Ministerpräsident Söder hätte den Atommüller lieber nicht vor der Haustür. Wobei das aus norddeutscher Sicht keinen Unterschied machen würde, da man hier die Bayern für ehedem verstrahlt hält.

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