Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Maulwurf gehört sicherlich niemals zu den Brillenträger. Der Rest von uns wird früher oder später vermutlich auf eine Sehhilfe angewiesen sein.

Eine neue Zeit

Wie bereits vor ein paar Tagen berichtet, lässt mich meine Sehstärke zunehmen im Stich. Erstaunlich dabei ist es, wie gut das Gehirn kompensieren kann. Mit Brille fühlt es sich für mich ziemlich ungewohnt an, aber ich bin schließlich auch erst seit gestern Spätnachmittag Brillenträger. Zumindest phasenweise Brillenträger, denn über mehrere Stunden die Brille aufzuhaben, funktioniert noch nicht. Aber gut, so kann ich immerhin blind an der Tastatur tippen, ich weiß ja, wo die Buchstaben auf den Tasten sind. Mit zehn Fingern funktioniert das selbstverständlich nicht bei mir, aber immerhin bin ich auf diese Weise schon mal weiter als im Schreibmaschinenkurs vor etlichen Jahren.

Anders als befürchtet ist mir in den ersten Momenten mit der Brille nicht schlecht geworden. Wobei ich ganz bewusst schnelle Kopfbewegungen vermieden habe. Das würde mein Nacken ehedem nicht besonders schätzen. Vo Optiker zurück mit dem Fahrrad trug ich natürlich nicht die neue Brille, eine dringende Empfehlung von ihm. Wobei gerade im Straßenverkehr die Brille wohl eine Menge bringen wird. Beim lesen muss ich mich wohl an die Rand- und Schärfenbereiche gewöhnen. Oder aber zusätzlich noch mal eine Bildschirm- und Lesebrille dafür anschaffen.

Wieder Willen Brillenträger

Für alles andere funktioniert die Gleitsichtbrille schon recht gut. Putzen muss ich sie vermutlich auch noch mal, da frage ich aber einen Brillenträger mit Erfahrung. Meine Frau trägt bereits seit frühster Kindheit eine Brille. Sie hat mich auch bei beiden Optiker-Terminen begleitet und auch die Brille mit ausgesucht. Schließlich muss sie häufiger in mein Gesicht schauen, als ich in den Spiegel. Entsprechend muss dort also schon eine passable Brille sitzen.

Erstaunlich finde ich meinen Wandel. Von unbedingt eine Brille haben wollen hin zu einem Lebensabschnitt, wo man am liebsten das Etui zulässt. Damit sind wir dann wieder beim Gehirn, welches sich auch hervorragend auf Selbsttäuschung versteht. Nein, du brauchst noch keine Brille, während du diese Zeilen hier tippst. Tja, wenn sich Tippfehler einschleichen, sind das die Leserinnen und Leser ehedem gewohnt von dir.

Das führt allerdings zu einer sehr interessanten Frage. Vielleicht könnte es nämlich sein, dass an meiner Behauptung, ich würde meine eigenen Tippfehler nicht sehen, mehr als vermutet dran ist. Wenn man nur mit einem Auge den Bereich wirklich sieht, verschwindet auch der Text. Kann man sich natürlich jetzt auch schön reden und lustig weitere Erklärungen suchen.

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