Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ursprünglich wollte ich an dieser Stelle ausschließlich über das BarCampRuhr 4 schreiben – meine ganz persönliche Meinung zu den Sessions.

Bereits der Plural von „Session“ ist falsch, denn ich habe nur an einer teilgenommen (bei der ging es um 165 Sozial Media Tools in 45 Minuten). Alle anderen Themen waren mit Sicherheit für eine bestimmten Kreis Teilnehmer interessant, aber für so Sachen wie „Mit dem Fahrrad durch Kuba“, „Wie finde ich mich selber“ und „Hilfe, ich hab einen Mac“ ist mir meine Zeit ehrlich gesagt etwas zu schaden.

Natürlich, es gibt den Einwand, dass es gar nicht um die Themen bei so einem Barcamp geht, sondern um eine Art „Klassentreffen“. Schade nur, dass ich mich von der „Webgedöns-Klasse“ in die „Literatur-Klasse“ habe versetzen lassen (btw. meine drei Hashtags #lokal #krimi #schreiben) kamen bei der Vorstellung nicht gut an. Überhaupt die Vorstellungsrunde. 130 Menschen, die sich kurz vorstellen. Da kann sich jeder selber ausrechnen, wie lange so was dauert. Ich für meinen Teil kann mir so viele Namen sowieso nicht merken. Mein Fazit wäre daher auch: Das Essen war ganz gut. Aber wie bereits einleitend zu Protokoll gegeben ist das meine ganz persönliche Meinung.
So. Reicht. Mehr gibt es von mir nicht zu dem Thema. Wenden wir uns statt dessen dem zu, was ich ich an meinem freien Tag (ursprünglich wollte ich Samstag und Sonntag zum Barcamp) heute fabriziert habe. Nicht erst seit gestern benutze ich Amazon-Wunschlisten, um interessante Bücher zu sammeln und diese nach Themen (=separate Listen) zu gruppieren. Wenn ich dann mal wieder Hunger auf ein Buch bekomme, kann ich mir bequem eins aus der Wunschliste bestellen – wobei es auch empfehlenswert ist, die „Dealer“ vor Ort zu unterstützen.

Wie dem auch sei, mit der Zeit wird so eine Wunschliste wertvoll, wenn sie zu einer Art Literaturverzeichnis für ein bestimmtes Fachgebiet wird (ja, ich hab auch schon mal das Gerücht gehört, dass es da noch andere Funktionen für bei Amazon gibt. Eine API, mit der sich die Listen abfragen lassen, gibt es nicht mehr. Das Einzige, was man machen kann, ist sich die Wunschliste auszudrucken. Dafür stellt Amazon diese in einem separaten Fenster zur Verfügung. Nett. Das jedes Mal händisch als PDF zu speichern, ist mir aber zu umständlich. Zudem: auch wenn ich die privat die Klasse gewechselt habe (siehe oben), so möchte ich dennoch Sachen möglichst elegant lösen.

Aus der Vielzahl von Möglichkeiten entschied ich mich für einen einfachen aber dennoch gut funktionierenden Weg. Mittels Shell lässt sich die Wunschliste als HTML-Seite herunterladen, die dann in ein PDF umgewandelt werden kann (ebenfalls über die Shell). Um das ganze nett zu Verpacken, steckte ich die Shell-Befehle in ein AppleScript. Der Aufruf führt dann im Ergebnis dazu, dass ich auf meinem Desktop ein mit Datum versehenes PDF mit den Büchern meiner Liste habe.

Wer das selber mal ausprobieren will braucht als erstes die URL seiner Wunschliste. Dazu geht man bei Amazon auf „Wunschliste“ (man sollte sich vorher angemeldet haben) und wählt seine Liste aus (falls man mehrere hat). Über „Wunschzettel ausdrucken“ öffnet sich ein neues Fenster mit der Druckansicht. Die URL aus dem Fenster ist der Ausgangspunkt für die Automatisierung mit AppleScript (praktisch, wenn man spätestens jetzt den AppleScript-Editor öffnet) – Puristen können sich auch die Shell-Befehl herauspicken und mit diesem ihr eigenes Brot backen.
try
do shell script "curl -o /Users/BENUTZERNAME/Desktop/wunschliste.html 'AMAMZONURL' "
end try

Dabei sollte man natürlich seinen eigen Mac OS X Benutzernamen und die Amazon-URL von eben verwenden.
Als nächste wir dann die HTML-Datei in ein PDF umgewandelt:
try
do shell script "/System/Library/Printers/Libraries/convert -f /Users/BENUTZERNAME/Desktop/wunschliste.html -o /Users/BENUTZERNAME/Desktop/Wunschliste.pdf"
end try

Fast fertig, jetzt fehlt nur noch, die nicht mehr benötigte HTML-Datei zu löschen und dem Dokument das aktuelle Datum voran zu stellen:

try
do shell script "rm /Users/BENUTZERNAME/Desktop/wunschliste.html"
end try
try
do shell script "mv /Users/BENUTZERNAME/Desktop/Wunschliste.pdf /Users/BENUTZERNAME/Desktop/`date +%Y-%m-%d`-Wunschliste.pdf"
end try

Das fertige Skript kann man sich jetzt als Programm speichern oder es in der Menüleiste zur Verfügung stellen. Wer mag (wie ich), kann das Skript noch mit Growl-Anbindung aufpeppen, so dass man automatisch einen Hinweis bekommt, wenn die Wunschliste als PDF fertig zur Verfügung steht.

2 Kommentare

  1. Da hat sich im zweiten Scriptteil ein „tboley“ hineingeschlichen und ein „Desktop“ davongestohlen ;-)

    Wenn übrigens die Option „Liste als privat kennzeichnen“ ausgewählt wurde, funktioniert das Script leider nicht, zumindest ist es bei mir der Fall. Auch die kompakte Listenform wird nicht übernommen, also nur die Normalansicht.

    Ansonsten Danke für das Script und Entschuldigung für meine Pingeligkeit.

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