Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Mit Pandemic Legacy: Season 2 ist in diesem Herbst die Fortsetzung des Legacy-Erfolges erschienen. Möglicherweise ist das Spiel sogar noch besser als der Vorgänger.

Spoilerfreier Ersteindruck

In diesem Februar ging die Welt unter — beziehungsweise unser Partie Pandemic Legacy: Season 1 mit einem furiosen Finale zu Ende. Gestartet hatten wir ein paar Monate vorher und mit gut einem Jahr Verspätung, wenn man das Datum der weltweiten Erstveröffentlichung in Betracht zieht. Was Legacy-Spiele angeht, war ja ziemlich skeptisch. Mir als Sammler widerstrebt es einfach, Teile des Spielmaterials dauerhaft zu zerstören oder zu verändern. Zumal von Anfang an klar war, das spätestens nach der 24. Partie Pandemic Legacy nicht mehr spielbar sein würde.

Mein Fazit im Februar lautet:

Wie dem auch sei, man darf in jedem Fall gespannt sein auf Season 2, da werden wir bestimmt wieder einschalten.

Zu dem Zeitpunkt war bereits klar, dass es definitiv Pandemic Legacy: Season 2 geben würde.

 

Zuflucht in Pandemic Legacy: Season 2

466654 / Pixabay

Pandemic Legacy: Season 2 gekauft

Erscheinen sollte Pandemic Legacy: Season 2 zur Spielemesse in Essen, aber dort habe ich mir das aus Gründen nicht gekauft. Wobei es hier nicht der Grund war, niemals ein Legacy zu kaufen, sondern urlaubsbedingt. Und auch wenn ich damit das Risiko eingegangen bin, eventuell erst später zum Zug zu kommen, weil die Erstauflage im Rahmen der Messe vollständig verkauft sein würde, bestellte ich es bei einem Online-Shop. Offensichtlich eine kluge Entscheidung, denn der Preis für Pandemic Legacy: Season 2 war auf der Messe deutlich höher. Und es gibt sogar Händler, bei denen man es für unter 60 Euro bekommt. So viel also zum Thema Schnäppchen auf der Messe.
Wie auch beim Vorgänger gibt es zum „besten Brettspiel der Welt“ (laut Süddeutsche Zeitung) einen Artikel bei SZ-Online. Der ist garantiert spoilerfrei, weil er sehr allgemein gehalten ist. Wer Season 1 gespielt hat, kennt bereits einiges. Er weiss, was passiert. Das Pandemic Legacy: Season 2 auch diesmal ein kooperatives Brettspiel ist, dürfte auch niemanden überraschen.

Die Neuerungen

Die Welt ging unter. Im Jahr 71 nach der Katastrophe steigen die Spielerinnen und Spieler mit Pandemic Legacy: Season 2 (wieder) ins Geschehen ein. Der Spielplan zeigt ein sehr reduzierte Ansicht auf einem „Raster“. Die noch unbekannten Spielfiguren der Spieler leben in so genannten Zufluchten. Der Spielplan weisst zu Beginn drei davon auf, die alle benannten werden dürfen. Das werden dann auch die Heimatorte der Spielfiguren, die zu Beginn jeder Partei dort starten.
Aufgabe der Spieler in Pandemic Legacy: Season 2 ist es, Versorgungszentren zu bauen, die Städte der Überlebenden zu versorgen und die Welt weiter zu erkunden — auf der Suche nach ihren verschwunden bisherigen Anführern. Anders als im ersten Teil gibt es nur einen Virus. Und auch nur acht grüne Würfel dafür. Sind alle diese Würfel auf dem Spielplan, haben die Spieler (mal wieder) verloren. Ein Heilmittel gibt es nicht. Statt dessen lassen sich Städte versorgen. Dort stehen dann graue Würfel, die bei einer Infektion entfernt werden. Erst wenn kein grauer Würfel mehr entfernt werden kann, kommt es zu einem Vorfall. Es wird ein grüner Würfel platziert. Trickreich: die bekannte Welt umfasst zusätzlich zu den Zufluchten neun Städte. Im Infekionskartenstapel, von dem nach jedem Spielerzug mindestens zwei gezogen werden, sind 27 Karten.

Gesteigerte Infektionswahrscheinlichkeit

Bei 27 Karten und 9 Städten bedeutet es, dass jede Stadt drei Mal vertreten ist im Kartenstapel. Ein drastischer spielerischer Unterschied zum Vorgänger. Neun Städte werden zu Beginn jeder Partie bereits infiziert — es werden also graue Würfel entfernt (Schritt 4). Wie viele graue Würfel dort vorher liegen, legen die Spieler im Schritt 3 fest. Sie können die grauen Würfel aus dem Lager beliebig verteilen. Allerdings nimmt die zur Verfügung stehenden Menge der Würfel im Verlauf des Jahres ab, was man an der Versorgungsleiste erkennen kann.
Nach einem erfolgreichen Prolog zu viert und mit den zu vor erstellten Charakteren scheiterten wir am vergangene Wochenende direkt im Januar. Im zweiten Anlauf (die „zweite“ Monatshälfte) konnten wir die Aufgaben lösen. Genau so ging es dann im Februar. Da lagen wir bei Season 1 erheblich besser in den ersten Monaten. Der größte Gegner im Spiel ist die Angst, dass dem eigenen Charakter etwas zustößt. Aber so ganz unberechtigt ist das nicht, denn die Gefährdungen haben noch eine Überraschung parat.

Ersteindruck

Für ein Fazit wäre es definitiv zu früh, daher gibt es von mir nur einen Ersteindruck. Und der ist ziemlich positiv. Auch wenn der Schwierigkeitsgrad gefühlt gestiegen ist, hinterlässt es doch ein gutes Gefühl, die Welt zu erkunden und Dinge aufzubauen, statt vergeblich gegen mehrere Viren zu kämpfen. Auf die Weiterentwicklung in den folgenden Partien bin ich auf jeden Fall gespannt.
Kurz zum Spielmaterial: Das Artdesign ist stylisch und vermittelt den passenden Eindruck. Der Spielplan liegt gerade auf dem Tisch (was bei Season 1 nicht unbedingt immer der Fall war). Die Spielkarten sind mir persönlich etwas zu dünn und einfach verarbeitet. Immerhin, bei dieser Sorte ist es überflüssig, sie in Schutzhüllen zu stecken.

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