Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Über drei Jahre, vermutlich sogar vier Jahre. So lange bin ich im Besitz des Zaubertranks. Wobei es eigentlich kein Zaubertrank ist, sondern die weltbeste Aioli. Und zwar ganz ohne Ei.

Nach vegan kräht kein Hahn

Die Aioli wurde zum Begleiter bei Grillabende, mitgeschleppt zu Bloggertreffen und steht bei uns zu Hause den Sommer über fast mindestens jeden vierten Tag auf dem Tisch. Ein idealer Begleiter zu fast allem, mit Ausnahme vielleicht von süßen Gerichten. Zum Frühstück taugt die Creme auf Grund der Hauptzutat auch eher weniger. Zwar kommt man Rezept ohne Ei aus, aber vegan ist es trotzdem nicht. Eine weitere, sehr wichtige Zutat ist nämlich die Milch. Ersetzt man die durch irgendwas anderes, kann man auch gleich Sojawürfel lutschen. Nein, mal ganz im Ernst. Es gibt Rezepte für Aioli mit und ohne Ei. Daher ist das folgende Rezept keine spezielle Erfindung. Eher folgt es der Einsicht, dass in besonders heißen und nicht nur spanischen Regionen frisches Ei eine bedenkliche Zutat ist. Salomon Elle lässt grüßen.

Rezept für Aioli

Aioli (Knoblauchmayo)

Zutaten
ca. 1/2 Knoblauchknolle
125 ml frische Vollmilch
250 ml neutrales Öl
ca. 1/2 Tl Salz
ca. 1 Tl weißer Pfeffer
edelsüßes Parikapulver

Zubereitung

Knoblauchzehen voneinander lösen und schälen. Mit Milch und Öl sowie Salz und Pfeffer in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer pürieren, bis die Masse dickcremig wird. In eine Schüssel umfüllen und mit etwas Paprikapulver bestreuen (dient nur der Optik).
Bis zum servieren in den Kühlschrank stellen.

Besonderheiten bei der Zubereitung

Das Geheimnis bei der Zubereitung liegt in der Milch. Meiner Erfahrung nach (und ich mache die Aioli wie erwähnt schon etwas länger) eigene sich am besten ESL-Milch. Für alle, die mit dem Kürzel nichts anfangen können: ESL steht für extended shelf life, sie kann also länger im Regal stehen. Nicht neben den Büchern zu Hause, sondern im Kühlregal im Supermarkt oder aber im heimischen Kühlschrank. Mit anderen Worten, die Milch ist länger haltbar ohne das sie H-Milch ist. In dem Zusammenhang wäre ich im Übrigen dankbar, wenn sich das furchtbar schmeckende Zeug nicht mehr Milch nennen dürfte. Von verdünnten Tapetenkleister ist geschmacklich nicht weit entfernt. Die ESL-Milch vereint länger Haltbarkeit mit besserer Verträglichkeit und akzeptablen Geschmack. Zumindest meiner Meinung nach.

Die richtige Temperatur

Damit die Creme nicht gerinnt, sollten Öl und Milch beim Pürieren die gleiche Temperatur haben. Das erreicht man dadurch, dass man die Milch rechtzeitig vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nimmt und auf Zimmertemperatur warm werden lässt. In der Regel etwa eine Stunde, an sehr heißen Sommertagen besser nur 30 Minuten. Dabei sollte das Öl natürlich nicht aus dem kalten Keller kommen. Bei uns steht es ehedem immer neben den Gewürzen, halt also eine völlig unproblematische Temperatur. Unser Universalöl ist Rapsöl, das wird nicht so schnell ranzig und eignet sich sehr gut für die Aioli. Olivenöl sollten man grundsätzlich niemals verwenden. Der starke Eigengeschmack und die Bitterkeit ruinieren die Aioli.

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