Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ein kleines Gedankenspiel. Nehmen wir an, eine reiche und einflussreiche Person strebt an, einer der mächtigsten Menschen der Welt zu werden. Allerdings ist es nur ein Amt für maximal acht Jahre und hat als weiteren Nachteil, dass man dafür auch noch von etwas, was als „Volk“ bezeichnet wird, gewählt werden muss.

Erschwerend wird das Vorhaben dann, wenn man eher weniger beliebt ist. Sowohl in den eigenen Reihen als auch bei den Wählerinnen und Wählern. Möglicherweise auch deshalb, weil man bereits auf eine lange politische Karriere zurückblickt. Vielleicht auch deshalb, weil man immer noch mit einer Person verheiratet ist, die jenes Amt selber inne hatte.

Taken / Pixabay

Wie schafft man es also trotz aller Widrigkeiten in genau jenes Amt? Den genialste aller Pläne wäre, eine Absprache mit einem angeblichen Konkurrenten aus dem feindlichen Lager zu treffen. Unter den Reichen, besonders unter den wirklich Reichen, kennt man sich. Man kann auch Deals arrangieren, die sonst keiner versteht.

Angenommen, ein Gegenkandidat würde sich erst in den eigenen Reihen mittels populistischem Gebrabbel durchsetzen. Tatsächlich folgt er aber einer geheimen Agenda, deren Ziel es ist, seiner vermeintlich Gegnerin zu Sieg zu verhelfen. Kaum das er von seiner Partei nominiert wird, setzt die Talfahrt seiner Umfragewerte ein. Mit immer neuen Angriffen versucht er die Gegnerin zu diskreditieren, beschädigt sich dabei aber nur selber. Zum Beispiel dadurch, dass er indirekt dazu auffordert, einen Anschlag auf die Gegnerin zu verüben, was selbstverständlich sofort im Land zu einer Welle der Empörung führt. Oder in dem er gegen Minderheiten hetzt, deren Stimmen bei einer Wahl das eine oder andere Mal ausschlaggebend waren.

Seine Gegnerin erscheint unterdessen zwar nicht als Lichtgestalt, doch zumindest als das kleinere Übel. Als die einzige Wahlmöglichkeit, um das Schlimmste, einen Elefanten im Porzellanladen zu verhindern. Wahre Macht besteht wohl darin, so geschickt Masse und Meinung zu manipulieren, dass es freie Willensentscheidung erscheint, genau die Person zu wählen, die das alles von langer Hand geplant hat.

Was der Scheinkandidat davon hat? Nun, es wird sicherlich ein Abkommen getroffen worden sein, von dem er in jedem Fall profitiert. Still und heimlich, ohne das die Öffentlichkeit etwas davon mitbekommt.

Was machst du?
Ich entführe Einhörner.
Einhörner gibt es doch nicht!
Hast du schon mal eins gesehen?
Natürlich nicht!
Siehst du, ich bin sehr erfolgreich in dem was ich tue.

Natürlich ist das alles rein hypothetisch. Es gibt keinerlei Belege und selbst wenn die Mutmaßungen der Realität entsprechend, würde es erst recht keine Belege für diese Version geben. Das praktische an einer vermeintlichen oder tatsächlichen Verschwörung ist, dass alles, was dagegen spricht auch als Beweis für die Richtigkeit fungieren kann.

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