Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Wer mit häufiger mit der Bahn unterwegs ist, besitzt entweder Gottvertrauen, einen unerschütterlichen Glauben in den Wahrheitsgehalt der Aussagen von Bahnmitarbeitern oder aber er verfügt über ein Smartphone. Für letzteres gibt es je nach System den „DB Navigator“ — die offizielle App der Deutschen Bahn. Über die App ruft man die Reiseauskunft auf, kann Tickets kaufen und hinterlegen, lässt sich Sparangebote anzeigen, kann ein Ticket laden, schauen ob ein Zug pünktlich ist und so einiges mehr. Ziemlich viel mehr, denn die Bahn hat ihre App Anfang des Sommers aktualisiert. Unter iOS allerdings lediglich die Version für das iPhone, die iPad App ist nach wie vor die Gleiche geblieben. Und das ist auch gut so.

Didgeman / Pixabay

Veränderungen bei der Bahn sind nicht immer auch Verbesserungen. Gerne wird an der einen oder anderen Stelle gespart, Sitze näher aneinander gerückt, Gepäckablagen so geschrumpft, dass lediglich Handtäschen passen und ähnliche Dinge. Wenn man dann von der Bahn etwas umsonst bekommt (wie die App) und die dann auch noch mehr Funktionen bietet, ist erstmal Vorsicht angesagt.

Als Pendler, der mit ziemlicher Regelmäßigkeit das Leben in (vollen) Zügen genießt — oder einfach nur versucht, in einer halbwegs vertretbaren Zeit von A nach B zu kommen, nutze ich den DB Navigator häufig. Bis Anfang Juni ging die Bedienung leicht von der Hand, die Funktion der App erklärt sich quasi von selber. Mit den ganzen Neuerungen sieht es jetzt anders aus — und das, obwohl ich fast vier Monate Zeit hatte, mich damit auseinander zu setzen. Den meisten Kram benötige ich nicht — was soll ich zum Beispiel mit Tickets, wenn ich eine bahn.card 100 habe?

Für mich wichtig ist vor allem die Suche nach Zugverbindungen. Insbesondere auf den Strecken, die ich häufig fahre, möchte ich schnell wissen, ob es noch für einen Kaffee reicht (weil der Zug Verspätung hat) oder aber ich getrost zu Hause bleiben kann, weil die Züge komplett ausfallen. Die letzten zwei Wochen gab es reichlich Gelegenheit, genau diesen Aspekt der App zu testen.

Das aus meiner Sicht größte Manko: die App startet grundsätzlich mit der Reiseauskunft, nicht mit der Live-Auskunft. Vergiss man genau hinzuschauen, kann das ziemlich Folgen haben. Während bei der Reiseauskunft zwar generell Informationen zur Strecke angezeigt werden, zeigt sie dennoch Züge für eine Haltestelle an, obwohl diese dort gar nicht abfahren. Das garantiert eine längere Aufenthaltsdauer auf den urgemütlichen Bahnhöfen — gerade bei zunehmend schlechtem Wetter eine Erfahrung für sich.

Neues Design, neue Feature — brauchbar wäre mir lieber gewesen. Und das Design, nun ja. Ich fand das vorhergehende übersichtlicher.

8 Kommentare

  1. Was ich ansonsten auch sehr gerne nutze, sind die Bahnhofstafeln. Die kann man sich zurechtbasteln, indem man einfach die Bahnhofs-ID austauscht. Hier mal die für Essen Hbf (8000098). Hinten kann man wohl noch was wegkürzen… ;)

    https://iris.noncd.db.de/wbt/js/index.html?typ=ab&bhf=8000098&bhfname=&zugtyp=&platform=&zeilen=50&paging=&pagingdauer=&via=1&impressum=1&style=&lang=&SecLang=

    Hat sich bislang immer genau mit den Anzeigetafeln im Bahnhof gedeckt. Wird wohl aus derselben Quelle gespeist.

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