Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Wenn meine Frau am nächsten Tag zu ersten Stunde Unterricht hat, werden wir notgedrungen zu Lerchen. Früh ins Bett gehen ist angesagt, auch wenn andere 22.30 Uhr abends als spät empfinden würden. Für Eulen unter fängt der Abend um die Zeit gerade erst an.

Wie dem auch sei, wir waren gegen 22:45 Uhr bereits im Bett, als wir fats aus selbigen wieder gefallen wären. Flugzeuge nicht im Bauch, sonder gefühlt über unseren Köpfen. Nippes gehört zwar nicht unmittelbar zur Einflugschneise des Köln-Bonner Flughafens, aber dennoch sieht man tagsüber mitunter Maschinen fast so, dass man den Piloten zuwinken könnte. Wie die Flugzeuge über Köln kreisen, kann man sich auf der entsprechenden Webseite des Flughafens schön ansehen.

cziciolo / Pixabay

Gestern waren jedenfalls keine Passagier- oder Frachtmaschinen, für den Lärm verantwortlich. Es handelte sich um eine Übung der Luftwaffe. Dank andere Bewohner in Nippes, die auch in den sozialen Netzwerken aktiv sind, sickerte die Information über Facebook zu mir herüber. Erst viel später stand da dazu etwas bim Kölner Stadt-Anzeiger auf der Webseite. Seit es drum, Information nimmt man immer gerne mit. Auch wenn sie den Eindruck erwecken, aus einem Facebook-Posting, kombiniert mit ein paar Meldungen über Tweet und verrührt mit der Meldung von der Webseite der Luftwaffe verrührt und angerichtet worden zu sein —KSTA halt.

Wenn man genau weiß, wo man in welchen Tiefen des Internets man suchen muss, hätte man vom Nachtflug der Luftwaffe auch im Vorfeld wissen können. Dort steht ziemlich deutlich:

Vom Montag 17. August bis Donnerstag 21. August (34. Kalenderwoche) findet Nachtflugbetrieb vom Fliegerhorst Nörvenich aus statt. Die Landungen der Luftfahrzeuge erfolgen im Rahmen der bekannten und genehmigten Platzöffnungszeiten bis 23.55 Uhr.

Nörvenich? Hatte ich bisher noch nie gehört (nur jetzt halt, durch die Flugzeuge). Der Flughafen („Fliegerhorst“) der Luftwaffe liegt im Dreieck zwischen Erftstadt, Kerpen und Düren. Was mir im Nachhinein auch erklärt, warum wir unterwegs auf dem Jakobsweg von Köln nach Aachen immer wieder Kampfflugzeuge bei ihren Manövern am Himmel beobachten konnten.

Eurofighter nachts über Nippes. Der Lärm ist eine Sache. Mich beunruhigt eigentlich eher die Vorstellung, was passieren würde wenn so ein Ding mal vom Himmel fällt. Bei einer Höhe von 870 Metern ist das nicht mehr so viel Platz nach unten hin. Laut Berichten aus dem vergangenen Jahr soll etwa der Hälfte der Eurofighter nicht flugtauglich sein. Mit mangelhaften Waffen und Material kennt man sich bei der Bundeswehr ja mittlerweile ganz gut aus.

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