Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Für mich ist Star Wars ein Stück Kindheit und Jugend, an welches ich mich gerne erinnere. Auch wenn ich zu der Generation gehöre, die die Teile IV bis VI für die einzig wahren Teile einer Triologie halten, habe ich mir dennoch die Prequals angesehen. Und klar, es gibt zwei Figuren in den neueren Filmen, die besonders hervorstechen.

Jar Jar Binks hätte meiner Meinung nach auf besonders grausame Weise bereits in Teil 1 umkommen können. Insbesondere in der deutschen Synchronisierung ist diese Figur extrem nervtötend. Senator Sheev Palpatine dagegen ist, auch wenn er Darth Sidious und später der Imperator höchstpersönlich ist, die interessanteste Person im ganzen Star Wars Universum. Der Puppenspieler, das Master Mind. So wie er die Strippen im Hintergrund zieht, beeindruckt das — auch wenn es die dunkle Seite der Macht ist, der er verfallen ist. Obwohl, ist er ihr verfallen oder nutzt er sie lediglich zu seinem Vorteil?

Ich bin dein Vater!

Ich bin dein Vater!

Wie dem auch sei, aus den bisherigen Sätzen ist vermutlich bereits erkennbar, das ich zumindest ein Stück weit auch zu den Fans von Star Wars gehöre. Daher stand es außer Frage, ob ich mir die Ausstellung „Star Wars Identities“ im Odysseum in Köln ansehen werde.

Die Tickets für mich und meine Frau (für die Star Wars eine ähnliche Bedeutung hat, zum Glück) kaufte ich mich bereits vor ein paar Monaten online. Weiter informierte ich mich jedoch nicht, ich wollte das Event einfach auf mich zukommen lassen. Ein Kollege von mir war bereits in der Ausstellung und meinte, sie wären da in 30 Minuten durchgeschleust worden — ganz ehrlich, wir waren erst in zwei Stunden fertig und hätten, wenn es nicht so voll gewesen wäre, vermutlich noch länger benötigt.

Ob man sich die Ausstellung ansehen muss, hängt mit von eigenen Erwartungen ab. Wahnsinnig viele Exponate gibt es nicht zu sehen. Das ist aber nicht das Konzept von  Star Wars Identities. Ganz am Anfang steht die Frage, wer man wäre, würde man in der Welt von Star Wars leben. Am Einlass bekommt man einen Kopfhörer für die Audioführung so wie ein Plastikarmband mit einem RFID-Chip. Die Besonderheit der Ausstellung sind insgesamt 10 Stadtionen, bei denen man Fragen beantworten oder sich auf andere Weise entscheiden muss. So entsteht Stück für Stück die eigene Star Wars Persönlichkeit. Begleitet wird das mit den bereits erwähnten Exponaten, Informationen zum Making-of, aber vor allem auch durch kurze Videobeiträge zum Thema Veranlagung, Erziehung, Persönlichkeitsentwicklung und weiteren Gebieten, die bedeutsam sind wenn man erklären will, was uns zu dem gemacht hat, was wir sind.

Mit anderen Worten: Wissenschaft verständlich erklärt und mit Star Wars verpackt. So was muss man mögen. Mir jedenfalls hat es gefallen und mein Ranel hat ein paar Eigenschaften von mir — sowohl ausgedachte als auch tatsächlich vorhandene. Man nimmt etwas mit aus der Ausstellung, macht sich eventuell sogar noch ein paar Gedanken. Museumspädgogisch betrachtet auf jeden Fall eine gelungene Sache.

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